Großbritannien-Lexikon R - von Römer bis Royals
Von Römer und Restaurants bis hin zu Royals, in unserem Großbritannien-Lexikon erfahren Sie alles über England, Schottland und Wales und bekommen einen Überblick über die wichtigsten englischen Begriffe und Wörter. Seien Sie niemals mehr unsicher und informieren Sie sich bereits vor Ihrer Reise über die wichtigsten Dinge. Hier finden Sie alles, was Sie für eine Reise nach Großbritannien wissen müssen in alphabetischer Reihenfolge, sodass Sie nicht mehr lange suchen müssen und alles auf einen Blick erfahren.
Römer
55 v.Chr. landete ein gewisser Gaius Julius Cäsar mit rund 12.000 Legionären bei Dover - die römische Herrschaft nahm ihren ersten bescheidenen Anfang. Von 43 bis ins 5. Jahrhundert war der Grossteil Großbritanniens römische Provinz, nicht immer ruhig und friedlich, aber eben von römischer Kultur durchsetzt. Römische Bürger und Briten (die sich in der Mehrzahl als Klienten vertraglich absicherten) lebten meist problemlos nebeneinander, wobei die Römer ihre weit fortgeschrittene Kultur mit ins Land brachten.
Sie gründeten die ersten echten Städte, bauten Theater, Strassen und Leuchttürme - und natürlich auch Tempel. Darunter auch die ersten Tempel für den Gott der Christen! Zeitweise riefen die Legionen in York sogar einen eigenen Kaiser aus, aber das war mehr symbolisch denn realistisch. Im 5. Jahrhundert zog Rom dann ihre Legionen zurück, sie wurden für innenpolitische Machtkämpfe gebraucht. Das römisch-britische Wirtschaftssystem kollabierte und die eindringenden Angeln, Sachsen und Jüten machten fast überall leichte Beute.
Römische Stätten gibt es noch reichlich zu finden, manchmal versteckt an ungewöhnlichen Orten (etwa das Badehaus von Bearsden, Glasgow, oder die Mauerreste in der Underground Station am Tower). Bekannt ist vielen Besuchern das heute noch nutzbare römische Bad in Aquae Sulis (Bath). Und wer nach Deva (Chester) reist, der kann nicht nur ein herrliches Amphitheater finden, sondern oft auch Legionäre im vollen Ornat!
Radio (Top Ten)
Gemessen an der Zahl der Hörer sind dies die beliebtesten Sender in Großbritannien (Auntie Beeb dominiert):
- BBC Radio 2
- BBC Radio 4
- BBC Radio 1
- BBC 6 Music
- BBC Radio Five Live
- Classic FM
- Heart 106.2 FM
- talkSPORT (reines Talk-Radio)
- BBC Radio 3
- Virgin Radio (AM-Sender!)
Reenactment
Ein "typisch britisches" Hobby, hauptsächlich Männer verkleiden sich in historischen Kostümen und spielen gelegentlich Alltagsleben, viel öfter allerdings Schlachten nach. Im Sommer kann man an zahlreichen Orten solche Events beobachten. So kämpfen dann bei Hastings wieder Normann gegen Angelsachsen, am Powderham Castle (Devon) Royalisten gegen Parlamentarier und irgendwo in Schottland Nordstaatler gegen Konföderierte, was an sich ein ganz unterhaltsamer Tag sein kann. Zwiespältige Gefühle lösen allerdings oft "reenactments" aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs aus, denn der Anblick von SS-Einheiten ist nicht unbedingt jedermanns Sache.
Reisen in Großbritannien
Ein Großbritannienurlaub wird, selbst bei einem reinen Städteurlaub, fast immer die Benutzung von Verkehrsmitteln einschliessen. Dazu finden Sie die wichtigesten Informationen in folgenden Kategorien: Autofahren, Fähren, Fernverkehr mit Bahnen, Fernverkehr mit Bussen, Flüge innerhalb Großbritanniens, Öffentlicher Personennahverkehr.
Reisen nach Großbritannien
Die Anreise nach Großbritannien kann auf verschiedene Art erfolgen, wird eigentlich aber immer mindenstens eine der folgenden Fortbewegungsarten enthalten: Channel Tunnel, Flüge oder Internationale Fähren. Individualisten können auch unter Kanalschwimmer weiterlesen.
Religionen (Top Ten)
Im multikulturellen Großbritannien werden zahlreiche Religionen aktiv ausgeübt, dominierend ist dabei nach wie vor das Christentum:
- Anglikanische Kirche (Church of England, Church in Wales, Scottish Episcopal Church - 28.240.000)
- Römisch-Katholische Kirche (5.840.000)
- Presbyterianische Kirchen (unter anderem Church of Scotland und United Reformed Church - 2.900.000)
- Islam (hauptsächlich Sunni und Shi'a - 1.700.000)
- Methodisten (1.240.000)
- Hinduismus (584.000)
- Orthodoxe Christliche Kirchen (560.000)
- Pfingstgemeinden (523.000)
- Baptisten (500.000)
- Sikh (352.000)
Weitere wichtige Religionsgemeinschaften in Großbritannien sind: Salvation Army, Religious Society of Friends, Unitarier, Christian Brethren, Juden (diverse Richtungen), Buddhisten, Janaisten, Zarathustra-Gläubige, Bahá'i, Rastafari, Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, Jehova's Witnesses, Christadelphians,Christian Scientists, Church of Scientology, Transcendental Meditation, Unification Church und diverse neopaganistische und "New Age" Gruppierungen.
Restaurants
Restaurants in Großbritannien gibt es in Hülle und Fülle, aber auch in sehr unterschiedlicher Qualität. Am seltendsten sind "britische" Restaurants, heimische Küche wird meist am eigenen Herd oder im Pub serviert (das erste Stockwerk im Sherlock-Holmes-Pub, Northumberland Row, London, ist da bei entsprechender Reisekasse sehr empfehlenswert). In den Städten wird man viele italienische, französische und griechische (meist zypriotische) Restaurants finden können, oft Jahrzehnte etabliert. Daneben viele "moderne" Restaurants mit "Fusion"-Küche und gelegentlich Köchen, die gerne 'mal die Diva geben und Personal wie Gäste beleidigen (wofür man dann noch dankbar sein muss).
Indische Restaurants sind in den meisten Städten zu finden (seltener auch pakistanische oder, ganz grenzüberschreitend, "Kaschmir"-Restaurants, viele als "halal" anerkannt), ebenso chinesische - Thai-Küche und japanische Restaurants werden ebenfalls immer populärer. Vor allem in London (etwa Golders Green) findet man auch sehr viele koschere Restaurants. Bei der Auswahl eines Restaurants sollte man sich entweder von persönlichen Empfehlungen oder aber vom Preis leiten lassen - betrachten Sie die meist von außen zu lesende Speisekarte genau und achten Sie auf Details wie "service charge 15%", was dann schnell einen vermeintlichen Niedrigpreis relativieren kann.
Wer preisgünstig essen gehen will, kann sich vor allem in den frühen Abendstunden oft auf ein "Set Meal" stürzen, hier gibt es häufig Sonderpreise etwa vor 19:00 Uhr. Der Qualität und Quantität des Essens tut dies (meistens) keinen Abbruch. Vorsicht mit Getränken - Sie können die Rechnung schnell verdoppeln! Etwas barbarischer geht es meist bei Buffets zu, wo es dann "All you can eat" heisst, mit oder ohne Zeitlimit. In Londons Chinatown etwa kann man hier gelegentlich schon für £ 5 pro Person speisen, oft nach dem Prinzip "1. Stock Szechuan, 2. Stock Canton, 3. Stock Beijing". Ein kulinarischer Abenteuerurlaub!
Rhyming Slang
Nicht nur unter den Cockneys ist der "rhyming slang" (ab und an) gebräuchlich, der ein normales Wort durch eine phonetisch ähnliche Entsprechung ersetzt. Einige Beispiele: apple fritter - bitter (Bier) airs and graces - Epsom Races Cape of Good Hope - soap dickory dock - clock Dicky Dirt - shirt four by two - jew Glasgow Rangers - strangers Jack the Ripper - kipper Khyber Pass - arse Molly Malone - phone pimple and blotch - scotch tea leaf - thief
Rocker
Jugendbewegung der 1960er und in tiefer Feindschaft zu den Mods verharrend. Rocker kopierten den Stil der "Hell's Angels", vor allem Jeans, Lederjacken und das obligatorische Motorrad.
Routemaster
Der klassische "rote Londoner Doppeldecker" an sich, der Fahrer sitzt auf/neben dem Motor in einer kleinen Einzelkabine, das Heck ist offen zum schnellen Ein- und Aussteigen, den Fahrpreis kassiert ein Schaffner, das Motorengeräusch ähnelt oft einer Spitfire im Tiefflug. Leider werden die beeindruckenden Konstruktionen immer seltener, der Trend geht zu moderneren Doppeldeckern oder kleineren Bussen mit höherer Frequenz.
Royal National Mod
Das Royal National Mod ist Schottlands Festival keltischer Sprache und Kultur. Es gibt Wettbewerbe unter anderem in Musik, Drama,Tanz, Literatur und anderen Kunstdisziplinen, Teilnehmer kommen vor allem aus Großbritannien, aber auch aus Irland, Australien, Kanada und natürlich den USA. Das erste Mod wurde 1892 in Oban abgehalten, heute ist es eine jährliche Veranstaltung im Herbst.
Royal Navy
Schon unter Alfred dem Grossen gab es eine Flotte, aber die Geschichte der Royal Navy begann erst ernsthaft unter Heinrich VIII., der sein Land vor ausländischer Intervention sichern musste. Waren britische Seefahrer anfangs eher für privatwirtschaftliche Unternehmungen bekannt - so Sir Francis Drake als Freibeuter, Captain Kidd als Pirat und die East India Company als Kolonialmacht - so wurde nach Lord Nelsons epochalem Sieg bei Trafalgar (1805) die Royal Navy Garant dafür, dass Britannien die Wellen beherrschte. Waren die ursprünglichen Feinde die anderen seefahrenden (und mit kolonialen Ambitionen gesegneten) Nationen, vor allem die Niederlande, Spanien und Frankreich, kam Ende des 19. Jahrhunderts überraschend das Deutsche Reich hinzu (was zum Wettrüsten auf dem Meer führte).
Der jüngste Seekrieg war der Kampf um die Falklandinseln, in der britischen Verteidigungsstrategie spielt die Royal Navy jedoch die entscheidende Rolle - vier Unterseeboote sind mit Atomraketen bewaffnet und können weltweit Einsätze durchführen. Winston Churchill, seines Zeichens Erster Seelord, chrakterisierte die Royal Navy allerdings auch als geprägt von "Rum, Sodomie und der Peitsche". Wer echte Seemannstradition (allerdings ohne grosse Referenzen zu Sodomie) erleben will, der kann in Portsmouth nicht fehlgehen - hier liegt Nelsons Flaggschiff HMS Victory (erbaut 1765) im Trockendock.
Royals
Die Königsfamilie - das Herrscherhaus Windsor - stellt nach wie vor das Staatsoberhaupt, hat jedoch nur noch wenig politischen Einfluss. Stattdessen füllt man die Seiten vor allem der Regenbogenpresse mit Auftritten für einen guten Zweck, Fehltritten in Sichtweite der Papparazzi oder Verschwörungstheorien zum Tode Prinzessin Dianas. Dennoch sind die Royals eine Institution, die die meisten Briten nicht missen wollen. Und die, mit all ihren "pomp and circumstances", reichlich Touristen ins Land bringt.
Die wichtigsten Royals sind:
- Queen Elizabeth II., Königin seit über einem halben Jahrhundert
- Prince Phillip, eher unwichtiger Ehemann der Königin, aus der eher unwichtigen griechischen Königsfamilie stammend
- Prinz Charles, Prince of Wales und Duke of Cornwall, ältester Sohn der Königin und demzufolge Thronfolger, erfolgreicher Geschäftsmann, Ökobauer und im Hobbybereich Architekturkritiker
- Prinz William und Prinz Harry, Söhne des Prince Charles aus der geschiedenen Ehe mit der verstorbenen Lady Diana Spencer, Nummer Zwei und Drei in der Thronfolge
- Prince Andrew, zweitältester Sohn der Königin und die Rolle des Playboys in der Famile übernehmend
- Prince Edward, jüngster Sohn der Königin mit schütterem Haupthaar und einem Ruf als Filmproduzent und "Künstler"
- Princess Ann, einzige Tochter der Königin und vor allem als Reiterin bekannt.
Ausser Konkurrenz muss man auch Princess Diana, die Ikone des 20. Jahrhunderts, und Camilla Parker-Bowles ("the Rottweiler") erwähnen - beide füllten zeitweise mehr Schlagzeilen als alle echten Royals zusammen.
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