Großbritannien Lexikon M

Helen Hotson | Dreamstime.com

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Großbritannien-Lexikon M - von Männerchöre bis Mods

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Von Männerchöre und Masseinheiten bis hin zu Mods, in unserem Großbritannien-Lexikon erfahren Sie alles über England, Schottland und Wales und bekommen einen Überblick über die wichtigsten englischen Begriffe und Wörter. Seien Sie niemals mehr unsicher und informieren Sie sich bereits vor Ihrer Reise über die wichtigsten Dinge. Hier finden Sie alles, was Sie für eine Reise nach Großbritannien wissen müssen in alphabetischer Reihenfolge, sodass Sie nicht mehr lange suchen müssen und alles auf einen Blick erfahren.


Männerchöre

Chöre kann man fast überall in Großbritannien hören, vom örtlichen Gesangsverein bis hin zu den Knabenchören der Kathedralen. Eine Spezialität sind jedoch die "Male Voice Choirs", die man vor allem in Wales findet. Oft mit beeindruckenden Sängerscharen antretend und ein Repertoire von Klassisch bis Pop beherrschend, ein Muss bei einem lägeren Aufenthalt in Wales. Die Chöre haben ihren Ursprung oft in der Arbeiterklasse, gerade die Bergarbeiter sahen hierin eine interessante Freizeitbeschäftigung. Und wenn sie dann "Men of Harlech" intonieren, dann kriecht einem schon ein kalter, dennoch wohliger Schauer über den Rücken.

Märkte

Die meisten grösseren Ortschaften in Großbritannien begannen ihr Wachstum nicht wegen der guten Nachbarschaft, sondern als Marktplatz. Hier traf man sich regelmässig zu Kauf und Verkauf. Im Mittelalter erkannten die Könige, dass sich hier gut Geld machen liess und gewährten (meist gegen eine Gebühr) Marktrechte. Rund fünftausend Mal, eine schöne Stange Geld. Die meisten dieser Märkte sind auch heute noch aktiv, in nahezu jedem Ort gibt es einen Markttag, an dem Obst, Gemüse, Kleidung und "Nützliches" (ho-hum) verkauft wird. Ein tolles Jagdgebiet für Souvenirs und Mitbringsel. Allein in London gibt es mehr als einhundert Märkte unter freiem Himmel, ob täglich in Soho zwischen Sexshops und "Young Models Upstairs", ob Petticoat Lane am Wochenende, ob Brick Lane oder Camden Lock. Ergänzt durch die riesigen Märkte von Smithfield (Fleisch) und Billingsgate (Fisch, seit 1982 auf der Isle of Dogs). Und wenn Sie am Wochenende in Glasgow sind, versäumen Sie nicht die "Barras". Hier finden Sie alles, was man verkaufen kann. Oder was so in der weiteren Umgebung vom Lastwagen fiel.

Möbelstile

  • Medieval (bis etwa 1550), relativ einfache, solide Eichenmöbel mit geschnitzten Verzierungen, oft kastenartig gehalten
  • Elizabethan und Jacobean (1550-1688), Eichenmöbel mit reichen Verzierungen mit architektonischen oder naturalistischen Motiven, oft bemalt, vergoldet oder mit Eisendetails versehen (wobei meist heute nur die eisernen Teile erhalten sind)
  • Restoration und Queen Anne (1688-1720), Walnuss als beliebtes Holz, viele Verzierungen durch Furniere, auch in Intarsienarbeit, fliessende Formen
  • Early Georgian (1720-1760), Mahagonie als Werkstoff, starrk versierte Stuhl- und Tischbeine, "Chippendale"
  • Late Georgian (1760-1800), einfachere Formen mit sehr schlanken Beinen
  • Regency (1800-1825), Rückkehr zu komplizierteren und schwereren Formen, viele Tierschnitzereien, viel Vergoldung
  • Early Victorian (1825-1875), grosse, reich verzierte Möbeolstücke, oft als Mahagonie und oft in Imitation früherer Möbelstile
  • Late Victorian und Edwardian (1875-1920), einfachere Formen mit stilisierten Naturdarstellungen (William Morris) und Art Nouveau Anklängen (Charles Rennie Macintosh).

Masseinheiten

Auch wenn man in Großbritannien langsam aber sicher auch mit "kontinentalen" (und "neumodischen") Massen wie Zentimeter und Kilogramm etwas anfangen kann, oft arbeitet man noch mit "Imperial Measure". Dieser britische Standard wurde 1824 niedergelegt und galt bis 1972. Dann wurde das Leben offiziell "metric". Die Übergangsphase hält heute noch an.

UK-Temperturrechner

Britisch

Metrisch

UK-Gewichtsrechner

Britisch

Metrisch

UK-Entfernungsrechner

Britisch

Metrisch

Mautstrassen

In Großbritannien gibt es relativ wenige Mautstrassen ("toll roads"), so dass der Urlauber nicht unbedingt riesige Geldbeträge extra kalkulieren muss. Mautstrassen sind auf den besseren Landkarten verzeichnet und können in der Regel umgangen werden, was aber nicht unbedingt einen Geldvorteil bringt. Wichtige Mautstellen sind etwa der Themsetunnel bei London oder die Brücke nach Südwales. Ein anderes Thema sind "congestion charges", wörtlich "Verstopfungsgebühren" - viele Städte lassen heute keinen Autoverkehr mehr in der Innenstadt zu oder erheben eine Nutzungsgebühr. Der Umstieg auf Park-and-Ride-Angebote wird ob der Kosten-Nutzen-Rechnung da schnell attraktiv.

Meer

Großbritannien hat über fünftausend Meilen Küste, genug für jeden Fan. Die Natur lässt sich dort in vier grosse Bereiche unterteilen: Klippen, unterschiedlich hoch und zerklüftet, findet man an vielen Orten und mit reichlich Variation, von den White Cliffs of Dover bis zu den roten Klippen in Devon. Hier kann der Besucher Seevögel und Robben beobachten. Vorsicht ist angesagt, denn die ständige Erosion und oft mangelhafte Sicherung führen immer wieder zu Rettungs- oder Bergungseinsätzen der Coast Guard.

Estuaries, also Feuchtgebiete, können einen Wattenmeer-artige Landschaft beschreiben oder auch Salzwiesen, die bei Flut bewässert werden. Enten und Watvögel sind hier heimisch, ebenso reichlich Muscheln und Schnecken. Bei Wanderungen bitte unbedingt vorher die Tiden erfragen! Sanddünen findet man etwa in Lancashire in beachtlicher Grösse, leider werden viele Dünen durch touristische Nutzung immer mehr zerstört. Letztlich gibt es noch die Mondlandschaft der "Rock Pools", flache Steinplateus, die bei Flut unter Wasser liegen und auf denen man bei Ebbe spazierengehen kann.

Militär

Großbritannien unterhält ausschliessllich aus Freiwilligen bestehende Streitkräfte, die sich in Army, Royal Air Force und Royal Navy teilen. Ihre Rolle besteht nicht nur in der unmittelbaren Verteidigung Großbritanniens, sondern auch in der Wahrung britischer Interessen weltweit (auch durch eine ständig einsatzbereite Nuklearstreitmacht) und der Teilnahme an Militäraktionen der NATO und UNO. Grössere Kampfeinsätze der letzten Jahre waren der Falklandkrieg, "Desert Storm", der NATO-Einsatz im ehemaligen Jugoslawien und "Iraqi Freedom". Neben der "professionellen" Armee existiert die freiwillige Territorial Army, eine Reservestreitmacht.

Skurriles 1:

Die britische Armee leistet sich nach wie vor eine ausschliesslich im Ausland rekrutierte Söldnertruppe, die Gurkhas aus Nepal.

Skurriles 2:

Verdiente alte Soldaten können weiterhin alte Uniform tragen, wenn sie in die Reihen der Chelsea Pensioners aufgenommen werden. Die über vierhundert im Royal Hospital in Chelsea untergebrachten Veteranen tragen auffallend rote Uniformen aus dem 18. Jahrhundert.

Skurriles 3:

Die Atholl Highlanders werden auf den Besitzungen des schottischen Duke of Atholl rekrutiert und auf dessen Kosten eingekleidet und bewaffnet. Das fünfzig Mann starke Regiment hat sein Quartier in Blair Castle und ist die einzige Privatarmee in Europa!

Minicabs

Eine preislich günstigere Alternative zum Taxi (siehe dort), die man jedoch nicht an der Strasse heranwinken kann. Minicabs arbeiten mit "Vorbestellung" (telefonisch oder in einem Büro) und haben meist Pauschalpreise.

Mobiltelefon

Mit eigentlich jedem Mobiltelefon kann man auch in Großbritannien Anschluss bekommen, erkundigen Sie sich bei Ihrem Dienstleister über die Möglichkeiten zum "roaming" und die damit verbundenen Kosten. Beachten Sie die oft versteckten Kosten, etwa wenn Sie im Ausland angerufen werden. Die Benutzung von Mobiltelefonen als Fahrer eines Fahrzeugs ist nur mit "hands-free sets" erlaubt.

Mod

Royal National Mod

Mode (Top Ten)

Für Besucher lohnt sich auf jeden Fall auch ein Abstecher in die Kleidungsabteilung, vor allem in den Grossstädten Großbritanniens kann man häufig auf dem Kontinent erst "kommende" Modetrends zu günstigen Preisen finden. Kein Wunder, hat die Insel doch eine lange Modetradition:

  1. Charles Frederick Worth - er eröffnete 1858 sein Modehaus in Paris und führte Frühjahrs- und Herbstkollektionen ein - traditionell galt der Prophet im eigenen Land jedoch nichts.
  2. Liberty's - Arthur Lasenby Liberty fing mit einem kleinen Laden an, in dem er Asiatica und Schals aus Japan, China und Indien verkaufte. 1884 verkaufte er erstmals Damenkleidung. Das 1924 erbaute Kaufhaus in London in seinem altmodischen Fachwerklook ist auch heute noch eine Pilgerstätte für Freunde edler Textilien und Stoffe.
  3. Marks & Spencer - Die Partner Michael Marks und Tom Spencer haben 1894 mit einem Billigladen angefangen und ihre Erben sich zum grössten Kleidungshändler Großbritanniens entwickelt. Seit 1930 ist der Traditionsladen in Londons Oxford Street Mittelpunkt eines wahren Imperiums.
  4. Hardy Amies - liess sich 1946 mit einem Modehaus in der noblen Savile Row nieder und schneiderte für die junge Prinzessin Elizabeth, was seinen Ruhm begründete. 1962 allerdings wurde er der erste Herrencouturier, als solcher ist er heute bekannter.
  5. Mary Quant - seit 1955 mit einem eigenen Laden aktiv, kürzte Mary 1966 die Röcke der Zeit um rund dreissig Zentimeter und erfand den Minirock. Die "swinging sixties" hatten ihr Idol. Jean Muir - sie begann ihre Karriere bei Liberty und Jaeger, 1966 ging sie in die Selbständigkeit, allerdings im Gegensatz zu Mary Quant mit einem klassischen Stil unter Verwendung weicher, fliessender Stoffe.
  6. Zandra Rhodes - die Designerin gründete ihre eigene Firma im Jahr 1968 und verwendete hauchdünne oder auch durchsichtige Stoffe für einen definitiv "romantischen" Effekt. Auch als "hippie chic" bekannt und wegen viel sichtbarer Anatomie bei den Fotografen beliebt.
  7. Paul Smith - mit einem Laden in Nottingham fing der kommerziell erfolgreichste Designer 1974 an. Das Design seiner Herrenkleidung (ab 1994 auch Damenkleidung) erscheint erstmal konservativ, wird aber durch die Verwendung kräftiger Farben und ungewöhnlicher Kombinationen sehr individuell.
  8. Vivienne Westwood - was die "Sex Pistols" für die Musik, war diese Frau für die Mode: Nicht unbedingt Erfinderin, aber immerhin Hohepriesterin des "Punk". Lack, Leder, Gummi, ein Hauch S&M kombiniert mit eigentlich nicht zusammenpassenden Mustern, Stoffen und Grundstilen.
  9. John Galliano - Ein Designer, dessen aufregendste Kreationen eigentlich nur auf dem Laufsteg zu tragen sind. Sein Markenzeichen sind Extreme, oft viel Haut und gelegentlich absolut unpassende Stoffe wie etwa Telegraphendraht.
  10. Morris Dancers - Hauptsächlich im sommerlichen England zu sehen sind die sogenannten "morris dancers" (der Name geht auf "moorish dancers" zurück, so dass eine Verwandtschaft zu den Moriskentänzern besteht). Gruppen von Männern springen in seltsam-altmodischen Kostümen mit Glocken am Bein zum Klang eines Akkordeons herum, schlagen mit Stöcken gegeneinander, werden von einem "fool" angefeuert - man muss es gesehen haben, um es zu verstehen. Historisch belegt ist Morris Dancing seit dem 15. Jahrhundert ein fester Bestandteil der englischen Kultur.

Mods

Jugendkultur der 1960er, kurz in den späten 1970ern wiederbelebt. Kurzform für "modernists", gekennzeichnet durch einen modischen Stil in Imitation der italienischen Szene und eine Verehrung des Motorrollers (besonders Lambretta und Vespa). "The Who" galten zunächst als typische Mod-Gruppe (ihr Film "Quadrophenia" ist das ultimative Dokument dieser Szene). Erbitterte Gegner der Mods waren die Rocker.

Musicals (Top Ten)

Nach der Zahl der Vorstellungen waren dies bis einschliesslich 2004 die beliebtesten Musicals in Großbritannien:

  1. Cats
  2. Les Misérables
  3. Starlight Express
  4. The Phantom of the Opera
  5. Miss Saigon
  6. Oliver!
  7. Jesus Christ, Superstar
  8. Evita
  9. The Sound of Music
  10. Salad Days


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