Urlaub in Pembrokeshire
Als mein Mann vorschlug, wir sollten unseren Sommerurlaub in Wales verbringen, war ich erst gar nicht so begeistert. Regnet es da nicht immer?? hab ich entsetzt gefragt.
Aber da ich die letzten Reiseziele bestimmen durfte und er genug von spanischen Sonnenbränden hatte, konnte ich schlecht nein sagen. Und beim Lesen der Reiseführer bekam ich schon richtig Lust auf das Land. Wir sind nach Bristol geflogen und von dort mit dem vorbestellten Mietwagen Richtung Westen gefahren. An Linksverkehr haben wir uns schnell gewöhnt - nur die ersten Minuten fühlen sich so an, als hätte man Kreislaufprobleme, danach geht es. Wir haben Cardiff links liegen lassen und sind möglichst rasch Richtung Pembrokeshire Coast Nationalpark gefahren. Unser erster Übernachtungsstopp war im Ort Tenby, der mir mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer und den Sandstränden gut gefiel.
Pembrokeshires historische Wurzeln zeigen sich noch heute
Der Name klingt ein wenig skandinavisch - kein Zufall, der hier waren früher mal die Wikinger unterwegs. Aus viktorianischen Zeiten gibt es eine altmodische Promenade, aus der Zeit, als Tenby ein beliebter Kurort war. Dann ging es weiter durch den Nationalpark. Kurt hat sich schon immer für Seevögel interessiert, und da war er ja genau richtig dort. Wir waren im Juni in Wales, als viele Vögel noch brüteten oder ihre Jungen fütterten. Besonders klasse waren die Basstölpel, die sich aus großer Höhe wie Torpedos ins Meer stürzen, um ahnungslose Fische zu erbeuten.
Total süß fand ich die Papageientaucher, die aussehen, als wären sie wie Clowns geschminkt. Sie leben die meiste Zeit des Jahres draußen auf dem Meer und kommen nur an Land, um zu brüten und ihre Küken aufzuziehen. Am besten konnten wir sie nahe der Insel Skomer, die wir per Boot umrundet haben, beobachten. Mir gefiel die Landschaft sehr gut - am Meer hohe Steilkrüsten und Steinklippen, teilweise sanft gewellte Hügellandschaften, aber auch schroffere Berge. Als wir weiter nach Norden kamen, wurde es mooriger und mehr eine Heidelandschaft. Es gibt einen Wanderweg an der Küste entlang, den wir teilweise benutzt haben.
Wir haben in Bed and Breakfast-Pensionen übernachtet, wo wir öfter Leute trafen, die nicht mit dem Auto unterwegs waren, sondern mit dem Rucksack auf dem Küstenwanderweg entlang wanderten, von einer B+B-Unterkunft oder Jugendherberge zur nächsten. Klang toll, aber auch ganz schön anstrengend! Ich müsste dafür erstmal deutlich mein Gepäck reduzieren. Was mich beim Lesen über Wales besonders fasziniert hat, ist die geheimnisvolle Geschichte. Hier haben schon vor ewigen Zeiten Menschen gelebt und Steinkreise und Magalithgräber hinterlassen, die man heute noch sieht.
Die Waliser sind ein eigentümliches Volk
Auch wenn sie nicht immer leicht zu finden sind - als wir einen bestimmten Steinkreis suchten, der im Reiseführer stand, und ich mal wieder mit der Karte nicht klar kam, fragte Kurt einen Farmer, der mit seinem Trecker plus Anhänger so vor sich hintuckerte. Der grinste nur und meinte, wir sollten ihm einfach hinterher fahren, er würde gerade einen brandneuen Steinkreis machen... haha, sehr witzig. Eigentlich sind die Waliser sehr hilfsbereit, aber dieser hatte wohl kein besonderes Interesse an Geschichte.
Unser nördlichster Punkt waren die Preseli Hills, aus denen der sogenannte Bluestone kommt - Steine von hier wurden auf noch nicht geklärte Weise nach Osten geschafft, um daraus Stonehenge zu errichten. Spannend - Hier gibt es auch zahllose alte Steingräber wie Pentre Ifan bei Nevern / in der Nähe von Newport, den größten und am besten erhaltenen neolithischen Dolmen von Wales. Von hier aus sind wir nach einer aufregenden Woche zurück nach Bristol - und geregnet hat es in der Woche übrigens nur einmal.
Marianne aus Offenbach
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