Whiskygläser

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Whiskygläser

Whiskygläser

Aus den klobigen Whiskygläsern, den Tumblern, trinkt man Whisky häufig on the rocks.

Whisky ist eine Wissenschaft – und das gilt natürlich auch für die Whiskygläser. Interessanter Weise spielt das Whiskyglas für die Verkostung und das Aroma nämlich eine fast so große Rolle wie die Whisky-Herstellung selbst. Ein Whisky-Liebhaber würde niemals einfach zu einem beliebigen Glas greifen, um einen Schluck zu nehmen. Er weiß, dass der Geschmack des Tropfens mit den Whiskygläsern steht und fällt.

In der Loch Ewe Destillery im schönen Wester Ross in Schottlands Highlands erklärte der Besitzer der Brennerei mit leuchtenden Augen, die nicht nur vom Whisky stammen konnten, dass es nur einem Schotten einfallen konnte, ein Whiskyglas zu entwickeln, aus dem nichts auslaufen konnte. Diese tulpenförmigen Gläser werden als Nosing Gläser bezeichnet.

Das Für und Wider der Whiskygläser

Nosing bedeutet übersetzt so viel wie Schnuppern und der Name geht darauf zurück, dass diese Gläser mit ihrem breiten Bauch und ihrem schlanken Hals das Aroma des Whiskys komprimieren und der Nase entgegen tragen. Legt man nun ein solches gefülltes Nosing Glas auf die Seite, läuft der Whisky nicht aus. Eine geniale Erfindung – aus mehr als nur einem Grund.

Whiskygläser werden also in Nosing Gläser und die sogenannten Tumbler, die klobigen, breiten, flachen Gläser, in denen Whisky häufig „on the rocks“, also mit Eis, getrunken wird, unterschieden. Aus welchen Whiskygläsern man seinen Whisky letztendlich trinkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Natürlich gibt es da die Einen, die sagen, Whisky MUSS aus diesen und jenen Whiskygläsern getrunken werden.

Genauso gibt es ja auch Menschen, die sagen, Whisky darf auf keinen Fall mit Eis oder sogar mit Coke getrunken werden. Nur pur genossen ist Whisky auch Whisky. Doch tatsächlich hängt die Auswahl der Whiskygläser auch hier zunächst wieder davon ab, was man selbst mag. Die tulpenförmigen Nosing Gläser erlauben dem Whisky, sein volles Aroma zu entfalten. Es steigt dem Liebhaber sofort in die Nase und eröffnet den Geschmacksreigen noch vor dem ersten Schluck. Deshalb wird das Nosing Glas von vielen Kennern bevorzugt.

Der Whisky-Tumbler hat unter den Whiskygläsern eine Sonderstellung.

Aber auch unter diesen Whiskygläsern gibt es noch Unterschiede: Mal steht das tulpenförmige Glas auf einem sehr kurzen, breiten Stiel (Glencairn), mal auf einem langen, schmalen, hohen (Eisch), mal ist der Bauch sanft gerundet, mal ragt er markant zu beiden Seiten hervor und zwingt den Whisky sofort in einen Schornstein, aus dem die Aromen hervorsteigen (Spiegelau). Das Glencairn Glas gilt als das beste aller Whiskygläser und wurde vielfach ausgezeichnet.

Die Spiegelau-Gläser stammen aus Deutschland und werden in Bayern hergestellt. Sie erinnern eher an Weingläser und scheinen mit Whisky auf den ersten Blick nicht viel zu tun zu haben, muten aber sehr elegant an. Auch der Stiel hat aber eine Funktion: Während einige Whisky-Fans schwören, dass das Aroma noch intensiver wird, wenn man die Hände um das Glas legt und den Inhalt so erwärmt, gibt es wieder andere, die davor warnen, dass sich der Alkohol ab einer gewissen Temperatur von den Geruchsstoffen löst, was dafür sorgt, dass das Aroma durch den Alkoholgeruch überdeckt wird.

Welchen Whisky aus welchen Whiskygläsern?

Whisky verkosten Sie am besten aus tulpenförmigen Whiskygläsern, den Nosing Gläsern.

Zum anderen hängt die Wahl der Whiskygläser aber auch vom jeweiligen Whisky ab. Dabei spielen die Whisky-Sorten eine besondere Rolle. Den schottischen (und irischen) Single Malt Whisky genießt man aus Nosing Gläsern. Sie werden bei der Whisky-Verkostung geschwenkt, sodass sich ihr Aroma entfaltet und durch den schmalen Kamin aufsteigen kann. Zugleich prüft der Whisky-Kenner, ob der Tropfen am Glasrand sogenannte Nasen zieht, ob er also sofort zurückrinnt, oder ob er sich langsam und gemächlich über die Wand des Whiskyglases zieht. Auch das ist ein Zeichen von Qualität. Die zumeist eckigen Tumbler eignen sich für solche Experimente allerdings nicht. Sie kommen in der Regel für amerikanischen Bourbon Whisky zum Einsatz.

In Filmen und im Fernsehen sieht man Whisky-Trinker in der Regel mit einem Tumbler in der Hand. Die große Öffnung des Glases erlaubt es, Eiswürfel einzufüllen, die dann dank der dicken Wände nur langsam schmelzen. Weder die Form des Glases noch die Tatsache, dass der Whisky daraus in der Regel auf Eis getrunken wird, sind dem Aroma des Whiskys besonders zuträglich, doch auch das ist wieder eine Geschmacksfrage, über die sich die Kenner pausenlos streiten können. Natürlich kann man Whisky aus Tumbler Gläsern auch ohne Eis trinken, doch die meisten Experten kommen darüber überein, dass man Whisky nicht aus diesen dicken Gläsern trinkt, aus denen das Aroma des Whiskys nur allzu schnell entweicht. Zum Degustieren, zum Verkosten, sind diese Whiskygläser deshalb denkbar ungeeignet.

So benutzen Sie die edlen Whiskygläser

Langstielige Whiskygläser sind perfekt für das Nosing schottischer Whiskys.

Überlassen Sie die Tumbler also lieber den Amerikanern und ihren Schauspielern und greifen Sie auf tulpenförmige Whiskygläser zurück, wenn Sie das, was Sie trinken, auch wirklich genießen wollen. Sie sind perfekt an die Bedürfnisse einer Whisky-Verkostung angepasst. Im ersten Schritt, im Nosing, genießen Sie das Aroma, das aus dem schmalen Hals des Glases aufsteigt. Hierbei geht es darum, den Whisky zu erriechen. Versuchen Sie, in die Tiefen des Aromas abzutauchen und seine Bestandteile zu ergründen, versuchen Sie, zu erschnuppern, welche Geschichte dieser Whisky hinter sich hat und welche Zutaten Eingang in diese Flasche gefunden haben. Schon dabei lassen sich den Whiskygläsern oft viele Geheimnisse entlocken.

Anschließend kann der Whisky in den Nosing Gläsern geschwenkt werden, um seine Farbe und sein Fließverhalten zu untersuchen. Hierfür fassen Sie das Glas am besten am Stiel an. Halten Sie dann die Nase noch einmal ins Glas und nehmen Sie einen ersten kleinen Schluck, um zu erleben, wie der Whisky aus dem Glas über die Zunge und die Kehler herunterrinnt. Zwar ist das Nosing zumeist intensiver als das Tasting, doch das Kribbeln, das zuweilen leicht rauchige Gefühl und das sanfte Brennen des Whiskys bilden den krönenden Abschluss einer Verkostung.

Noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Stellen Sie Whiskygläser nach dem Genuss niemals in die Spülmaschine. Die Reinigungsmittel greifen die edlen Gläser an, sorgen für Trübungen, Risse und Unebenheiten. Spülen Sie sie am besten mit einem weichen Schwamm und einem herkömmlichen Spülmittel. Anschließend werden sie mit einem speziellen Glastuch getrocknet – und sehen ganz schnell wieder aus wie neu.

Und damit Sie anschließend aus Ihren Whisky-Gläsern trinken können, finden Sie in unserem Whisky-Shop ausgewählte Single Malts.


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