Wandern Isle of Skye
Beim Wandern auf der Isle of Skye erleben Sie eine der schönsten Landschaften Großbritanniens hautnah. Zwischen den unfassbar wilden Cuillin Mountains und dem malerischen Nordwestzipfel von Skye, der dann abrupt in dramatischen Felsklippen abstürzt, erstreckt sich ein regelrechtes Wanderparadies, das allen Naturliebhabern und Aktivurlaubern etwas zu bieten hat.
Die Magie der größten Hebriden-Insel liegt nicht etwa in Steinkreisen und alten Kultstätten, sondern in der Landschaft selbst, die nicht selten von Nebelschwaden durchzogen wird, in denen sich uralte Geheimnisse verbergen.
Das macht das Wandern auf der Isle of Skye zu einem ganz besonderen Erlebnis, setzt aber auch einige Erfahrungen, entsprechende Ausrüstung und die Fähigkeit, sich in der freien Natur zu orientieren, voraus. Deshalb wollen wir Ihnen zunächst einige grundlegende Informationen und Schottland-Reisetipps mit auf den Weg geben, bevor wir einzelne Routen vorschlagen, auf denen Sie beim Wandern auf der Isle of Skye so richtig auf Ihre Kosten kommen.
Allgemeine Informationen: Wandern auf der Isle of Skye
Zunächst einmal darf man keinen großen Luxus erwarten, wenn man das Unterfangen Wandern auf Skye mit einiger Ernsthaftigkeit angeht. Erfahrene Aktivurlauber wissen das natürlich. Wer nur einmal in die wilde Natur hinein schnuppern möchte, der übernachtet am besten in den Bed and Breakfasts auf der Insel und folgt dann ausgeschilderten Wegen. In der Tourist Information in Portree wird man Ihnen hierzu sicher gern Auskunft geben und die meisten B&B-Betreiber der Insel haben ebenfalls ein paar Tipps für Sie parat. An die großen Touren sollte sich nur wagen, wer seine Konstitution richtig einschätzen kann und über entsprechende Kleidung und Ausrüstung verfügt.
Trittsicherheit ist genauso wichtig, wie Ausdauer und Widerstandsfähigkeit. Das Wetter schlägt hier – umtost vom Atlantik – schnell um und dann kann es schon mal richtig ungemütlich werden. Genauso schnell aber reißt der Himmel auch auf und taucht die Insel in gleißenden Sonnenschein. Beim Wandern auf der Isle of Skye entpuppt sich das Wetter also ein bisschen als Wundertüte, bei der man nie genau weiß, was man bekommt. Denken Sie deshalb bei den Vorbereitungen daran, für alles gerüstet zu sein.
Die beste Zeit zum Wandern auf der Isle of Skye ist der Frühsommer. Die Insel erstrahlt dann in frischem Grün, überall sprießt, wächst und gedeiht es. Wenn Sie außerhalb der britischen Schulferien kommen, haben Sie vielleicht sogar Glück und müssen sich die meisten Wanderwege nur mit wenigen ausländischen Wanderern teilen. Bedenken Sie jedoch, dass der Frühsommer auch die bevorzugte Zeit der fiesen kleinen Midges ist. Die Kriebelmücken sind die Plage des Landes. Nicht umsonst nennt man sie den „Schrecken Schottlands“.
Die Einheimischen witzeln manchmal, was weder die Schotten untereinander, noch die Engländer jemals geschafft haben – die Menschen von ihrem Land zu vertreiben – das gelingt den winzigen Midges hervorragend. Man kann ihnen nirgendwo entgehen, überall kribbelt es und die Stiche der Mücken brennen anschließend unangenehm. Tragen Sie also um diese Jahreszeit beim Wandern auf der Isle of Skye am besten lange Kleidung. Außerdem hat sich ein Produkt zum Schutz gegen die Midges bewehrt, das eigentlich gar nicht dafür konzipiert wurde: die Bodylotion Avon Skin So Soft. Irgendetwas ist an diesem wunderbaren Duft, dass er die Midges fernhält. So genießen Sie Ihren Wanderurlaub auf Skye wesentlich ruhiger und ungestörter. Wer erst im Herbst zum Wandern auf die Isle of Skye kommt, muss sich mit diesem Problem nicht herumschlagen und bekommt mit etwas Glück hervorragendes Licht für unvergessliche Fotos.
Touren zum Einstieg: Wandern auf der Isle of Skye
Sind diese Vorbereitungen abgeschlossen, geht es nun endlich ans Wandern auf der Isle of Skye. Zum Aufwärmen kann man mit einer kleinen, leichten Wanderung beginnen, die aber schon einmal einen Vorgeschmack auf die landschaftlichen Schönheiten der Insel gibt. Dafür statten Sie dem Nordwestzipfel der Insel einen Besuch ab, wo der Leuchtturm von Neist Point zu einem begehrten Fotomotiv geworden ist. Dieses Leuchtfeuer ist auch das Ziel der etwa 3 Kilometer langen Wanderung. Das Schöne daran: Der Weg zum Leuchtturm führt stetig bergab und bietet dabei die schönsten Ausblicke über den hübschen Turm, der heute leider in Privatbesitz ist und deshalb nicht betreten werden kann. Das weniger Schöne daran ist: Der Rückweg führt stetig bergauf.
Hat man sich also am Leuchtturm satt gesehen, kann man ihn also genauso gut etwas heraus zögern und die Wanderung um weitere 4 Kilometer ergänzen und auch noch dem Waterstein Head einen Besuch abstatten. Der markante Tafelberg thront 300 Meter über den schäumenden Wassermassen in der Moonen Bay. Hier lässt es sich gut rasten und auf das Meer hinaus blicken, wo man mit etwas Glück auch Schweins- und Minkwale, Kegelrobben und sogar Riesenhaie und Orcas sichten kann. Hierfür ist der Spätsommer die beste Jahreszeit. Der Neist Point-Parkplatz ist dann von hier aus etwa 2 Kilometer entfernt, wobei der Weg wiederum bergab geht.
Old Man of Storr
Ähnlich markant wie der Neist Point Leuchtturm ist das Wahrzeichen der Isle of Skye, der Old Man of Storr. Natürlich darf man es nicht versäumen, dieser markanten Felsformation einen Besuch abzustatten, wenn zum Wandern auf die Isle of Skye kommt. Lassen Sie sich jedoch vom Andrang der Besucher nicht täuschen; der Aufstieg vom Parkplatz an der A855 hat es in sich. Direkt nach dem Verlassen des Parkplatzes windet sich der Weg durch ein extrem dichtes Nadelwäldchen. Links und rechts des Weges ist es kaum möglich, mehr als ein paar Meter in das Dickicht zu blicken. Zur gleichen Zeit wird der Weg anspruchsvoll steil.
Weil sich dieser Teil der Wanderung auch ziemlich in die Länge zieht, ist neben festem Schuhwerk, das über die Knöchel geht, auch Trittsicherheit und Kondition gefragt. Urplötzlich endet das Wäldchen dann und gibt endlich den Blick auf die Felsnadel frei, die allgemein als Old Man of Storr bezeichnet wird. Was nur die wenigsten wissen: Nicht die Nadel selbst heißt so, sondern die gesamte Felswand, die mächtig dahinter aufragt.
Die Nadel war einst ein Teil von ihr, doch während das weichere Gestein in der Umgebung der Erosion zum Opfer gefallen ist, blieb sie selbst stehen. Welche Dimensionen die Formation hat, erkennt man erst, wenn man Menschen im Verhältnis dazu sieht. Nicht selten versuchen Wagemutige, die Nadel zu erklimmen. Wer ein schönes Foto des Wahrzeichens von Skye haben möchte, folgt einem Wanderweg, der sich rechts parallel zur Felswand nach oben windet. Blickt man dann aus der Höhe hinab, bekommt man das berühmte Motiv vom Old Man of Storr. Wer möchte, kann die Wanderung dann noch beliebig in Richtung des Gipfels ausdehnen.
Anspruchsvolle Wanderungen auf der Isle of Skye
Nachdem wir uns diese leichten Wanderungen auf der Isle of Skye angesehen haben, geht es jetzt ans Eingemachte. Ambitionierte Wanderer kommen auf Skye nicht an den Cuillins und den Red Hills im Süden vorbei. Die Cuillins gelten als die wildeste Landschaft Großbritanniens und erhielten in dem wunderschönen gälisch-sprachigen Film (erster gälischer Kinofilm – mit Untertiteln natürlich) Seachd – The Inaccessible Pinnacle ein dramatisches, sehr berührendes Denkmal.
Die Tour, die wir Ihnen hier vorschlagen wollen, ist eine sehr anspruchsvolle Tagestour über 24 Kilometer. 600 Höhenmeter werden dabei überwunden. Wer sich in der Lage dazu fühlt, kann diese Tour an einem Tag abreißen. Alle anderen übernachten im Zelt oder in einer einfachen Hütte und verteilen die Strecke auf zwei Tage. Dann verlängert sich die Tour auf 31 Kilometer, auf denen 800 Höhenmeter überwunden werden.
Ausgangspunkt für die Wanderung ist Sligachan; ihr Ziel der Gipfel des Berg Sgurr na Stri. Sgurr na Stri bedeutet im Gälischen so viel wie Zankapfel. Historisch ist dieser Name durchaus berechtigt, denn einst lagen hier die Clans der MacLeods und der MacKinons in blutigem Streit. Die Grenze zwischen den Clan-Ländern verläuft noch heute irgendwo hier oben in den wilden, sturmumtosten Höhen.
Druim Hain mit Blick auf Loch Coruisk
Vom Campingplatz in Sligachan aus folgen Sie zunächst dem Fluss Sligachan in Richtung Süden. Oberhalb der Seen von Lochan Dubha verlassen Sie das Tal nach rechts und machen jetzt die ersten anstrengenden Höhenmeter wett. Der Bergsattel Druim Hain lädt zu einer Rast mit Blick auf Loch Coruisk und Loch Scavaig ein. Der eigentliche Aufstieg zum Sgurr na Stri verlangt dem Wanderer dann noch einmal all seine Kräfte ab. Hat man ihn hinter sich, wird man bei gutem Wetter mit einer Sicht belohnt, die auch beim Wandern auf der Isle of Skye ihres Gleichen sucht.
Der Blick auf die Cuillins ist unbezahlbar. Wer möchte, übernachtet jetzt unterhalb des Gipfels am Loch Coruisk im Zelt und setzt die Wanderung am nächsten Tag fort. Die Romantik einer solchen Übernachtung ist kaum zu überbieten, kann allerdings aus sehr strapaziös sein. Sollte das Wetter nicht mitspielen, gibt es am Fuß des Sgurr na Stri auf Meereshöhe eine Sandbucht mit einer einfachen Hütte, einer sogenannten Bothie, wo Sie Schutz finden können. Am nächsten Tag kann man dann am See Loch na Creitheach vorbei und durch das gleichnamige Tal den bekannten Weg nach Sligachan zurück wandern. Wer die Tour an einem Tag zurücklegen möchte, schlägt gleich den Rückweg ein und folgt ebenfalls der Route, die er beim Aufstieg genommen hat.
Eine zweite anspruchsvolle Tagestour hat ihren Ausgangspunkt ebenfalls in Sligachan. Es lohnt sich also, sich auf dem dortigen Campingplatz einzuquartieren, wo man mit vielen Gleichgesinnten ins Gespräch kommen kann. Die 13 Kilometer-Tour zum Beinn Dearg Mheadhonach und zum Glamaig klingt zunächst einmal nicht allzu lang, doch die 1.300 Höhenmeter, die dabei überwunden werden müssen, haben es ordentlich in sich. Wieder folgt man dem Sligachan River. Das erste Zwischenziel ist der Grat Druim na Ruaige, der immer steiler wird und mit spektakulären Ausblicken lockt. Irgendwann öffnet sich der Pfad zu einer Hochebene, die direkt in den steilen Hang mündet, der auf den Gipfel des Beinn Dearg Mheadhonach führt.
Wandern auf der Isle of Skye
Das Panorama zu Füßen des Wanderers macht alle Mühen beim Wandern auf der Isle of Skye wett und entschädigt alle Male für den anstrengenden Aufstieg. Das nächste Ziel ist der Sattel Bealach Mosgaraidh, der auf den 731 Meter hohen Beinn Dearg Mhor führt. Der anspruchsvolle Gipfel Glamaig ist dann das letzte Ziel des Tages. Steile Schotterflächen und felsige Abschnitte wechseln sich hier ab und rechtfertigen die Einstufung dieser Tour als „schwierig“. Mit dem Blick über den Loch Sligachan und die Meerenge von Raasay wird man aber auch dafür belohnt. Der Abstieg nach Sligachan erfolgt dann auf einem direkten, aber sehr steilen Weg, der nicht wirklich gut markiert ist, es dem Wanderer aber erspart, den gleichen Weg zurück zu gehen. Das geht aber auch und ist nicht ganz so anstrengend und belastend für die Knie.
Wenn Sie dann auf den Geschmack gekommen sind und Ihr Abenteuer Wandern auf der Isle of Skye noch weiter ausdehnen oder wiederholen wollen, bietet sich dafür der 128 Kilometer lange Isle of Skye Trail von Boradford nach Floddigary an. Geführte Trekkingtouren in dieser Region sind eine schöne Alternative zum Wandern auf der Isle of Skye auf eigene Faust. Hierfür sei Ihnen jedoch der englischsprachige Wanderführer Isle of Skye: 40 Coast and Country Walks empfohlen.
Hier finden Sie weitere Anregungen zum Wandern in Schottland, von denen Sie sich inspirieren lassen können.
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