Segeln in Schottland
Caledonia Canal, Loch Ness und die Hebriden. Irgendwann werden Segler eins mit dem Wind und den Wellen. Das ist das Gute an diesem Sport und Freizeitvergnügen. Eine der schönsten Strecken für Segler führt nach Schottland: einmal quer durch den Caledonia Canal und anschließend unbeschwert vor der Westküste segeln.
Dieser Caledonia Canal verbindet die Westküste Schottlands mit der Ostküste von Schottland. Nun sind Kanäle für Segler eigentlich langweilig. Da geht es häufig schnurstracks geradeaus, der Motor tuckert und die Segel sind gerafft, das Fließgewässer ist extrem reguliert, die Ufer sind betoniert und alle Nase lang stoppt eine Schleuse den Reisefluss.
Sicher, auch hier müssen – insgesamt 29 sind es – Schleusen die teils beträchtlichen Höhenunterschiede ausgleichen. Aber nur rund ein Drittel des knapp 100 Kilometer langen Kanals ist damals künstlich angelegt worden.
Segeln mit „Nessie“
Der Sommer-Törn beginnt ganz im Nordosten, bei Moray Firth, wo der Kanal in die offne Nordsee mündet. Bald schon ist Inverness in Sicht, die Hauptstadt der Highlands. Ein Name, der auf der Zunge zergeht. Auf der Burg von Inverness regierte im Mittelalter jener Macbeth, den Shakespeare später zum grausamen Helden einer gleichnamigen Tragödie machte. Vorbei an der neugotischen Kathedrale von Invernesss und dem Kirchturm von Fort Augustus, eine gute Wegmarke, führt der Kanal durch Loch Ness.
Der enorm tiefe und fast 40 Kilometer lange See ist das zweitgrößte schottische Gewässer. Ein idealer Flecken, um die Segel zu setzen und dynamisch durch das Wasser zu gleiten. Später folgt stilles Anglerglück. Forellen, Lachse, Hechte und Aale tummeln sich in diesem fischreichen Gewässer – nur das sagenhafte Ungeheuer von Loch Ness ist bisher noch nicht ins Netz gegangen. Auch im schottischen Hochsommer kann sich das Wetter ändern.
Die Ruhe der Highland beim Segeln genießen
Plötzlich ziehen dichte (Gewitter-)Wolken auf, nimmt der Sturm seinen Lauf. Dann wird Loch Ness mit seinen bis 1,50 Meter hohen Wellen richtig ungemütlich. Wetterbericht und „Himmelskunde“ sind Seglerpflicht. Drohen Unwetter, ist unbedingt ein sicherer Hafen anzusteuern. Spielt das Wetter aber mit, wird die Fahrt zum romantischen Erlebnis. Die schottischen Highlands haben eine enorm beruhigende Wirkung, die Erscheinung von Urquart Castle versetzt in längst vergangene und archaische Zeiten. Eschen, Haselnuss und Kiefern säumen die Ufer.
Leider wurden viele alte Eichen für den Bau des Kanals gefällt, der in den Jahren zwischen 1803 und 1822 entstand. Der Bau war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Er sollte kürzere Transportzeiten für Wirtschaftsgüter ermöglichen und der Gefahr von Unwettern auf offener See vor der Nordspitze Schottlands buchstäblich aus dem Weg gehen. Die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals war und ist marginal. Er dient heute vor allem der Erholung und des Tourismus.
Segelboote, Kajaks und Hausboote sind hier unterwegs. An den Schleusen kommen Skipper und Freizeitkapitäne miteinander ins Gespräch. Abends geht es in den Pub und Restauranttipps werden auch schon einmal ausgetauscht – Lamm in Minzsoße und die kräftigen Käsesorten sind ein Genuss. Der Kanal fädelt See für See, Loch für Loch wie an einer Perlenkette auf. Hinter Fort William können endlich bleibend die Segel gesetzt werden. Bei Firth of Lorn wird das Segelboot schließlich in den Atlantischen Ozean entlassen. Jetzt wartet eine kleine Kreuzfahrt durch die raue aber herzliche Inselwelt der Inneren Hebriden. Grün und whiskeyselig ist die südlichste Insel, Islay. Port Ellen ist die Bastion der Whiskey-Kenner mit mehr als einem halben Dutzend Destillen. Richtung Nordwesten wird Kurs gehalten, vorbei an der kleinen Insel Egg mit dem „singenden Sand“ am Quarzstrand geht die Reise weiter bis nach Syke. Mit etwas Glück lassen sich unterwegs Seeadler und Robben beobachten. Die Bewohner der größten Hebrideninsel sind stolz auf ihren steil abfallenden Kilt Rock.
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