Familienurlaub in Edinburgh
Für dieses Jahr war unser Urlaub in Edinburgh schon seit langem geplant. Da ich überhaupt nicht wusste, was mich hier erwartet, hab ich zum Entsetzen meiner Familie einfach mal alles eingepackt. Nur der Skianzug durfte zuhause bleiben, denn mit Schnee war wohl im Sommer nicht zu rechnen. Also musste halt der Rest mit.
Vom Flughafen in Frankfurt ging es dann erstmal mit British Airways nach London. Diesen Flug hatten wir recht günstig ergattert und darum ging es nicht direkt zum Flughafen nach Edinburgh. Der Flug dauerte etwas mehr wie eine Stunde. Das war selbst für die sonst sehr unruhigen Kinder kein größeres Problem. Kaum hatten sie den Start der Maschine verdaut, setze das Flugzeug schon wieder zur Landung an. Direkt am Flughafen in London konnten wir uns ein Auto leihen. Der Linksverkehr ist nicht so ganz meine Sache, und so durfte mein Mann fahren, dem das irgendwie gar nichts auszumachen schien. So fuhren wir in Richtung Norden nach Edinburgh. Auf dem Weg dort hin, kamen wir an einigen, sehr interessanten Städten vorbei wie zum Beispiel Birmingham, Manchester und Newcastle.
„Man spricht Englisch“ - aber wirklich!
Sehr interessant ist übrigens auch, dass in Großbritannien kein Ort wirklich weit vom Meer entfernt ist. In Edinburgh endlich angekommen, mussten wir uns natürlich erst einmal unsere Unterkunft ansehen. Ein nettes, kleines Hotel. Sehr schnell mussten wir feststellen, das die meisten Einwohner von Edinburgh ja nun mal Schotten sind. Das schottische Englisch hat aber nun mal gar keine Ähnlichkeit mit unserem Schulenglich. Dieses Gefühl der absoluten Hoffnungslosigkeit machen die meisten Schotten aber durch ihren Charme wieder wett. „Ich versteht Dich zwar nicht, aber ich schau mir mal an, was Du meinen könntest“, nach diesem Motto verlief uns ganzer Urlaub hier.
Am ersten Abend durften wir gleich einmal Bekanntschaft mit dem schottischen Essen machen. Mein Vorhaben, mich einfach nur von Pommes zu ernähren, aus lauter Angst vor dem schottischen Essen, wurde von allerlei Köstlichkeiten zu Nichte gemacht. Man glaubt es kaum, wir waren in Schottland und das Essen sah wirklich gut aus. Es gab zum Beispiel Haggis. Das ist ein Eintopf aus gestampften Rüben und Kartoffelbrei. Es sieht nicht gerade so aus, als wöllte ich es probieren, doch schmecken tut es einfach wunderbar. Hier hab ich beschlossen, mir vom Koch das Rezept geben zu lassen, um das auch zuhause nachkochen zu können. Mein Mann war ganz begeistert von Scotch Broth. Dies ist eine dicke Suppe aus Graupen. Sehr lecker.
Unsere Kinder waren mehr von den Süßspeisen angetan. Auf sie wird in Schottland sehr viel Wert gelegt. Stickie Toffee Pudding wird wohl zu einer der Leibspeisen meiner Kinder werden. Hierbei handelt es sich um ein Stückchen heißen Schokoladenkuchens mit Karamell. Für meinen Geschmack war es etwas süß, aber für die Kinder genau das Richtige. Nach den Erlebnissen der Schottischen Speisekarten sind wir dann aber auch relativ schnell ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen wartete ein umfangreiches Sightseeing-Programm auf uns. Nach einem reichhaltigen Frühstück mit den üblichen Köstlichkeiten wie Rührei, Toast und Bacon wollten wir die Stadt erkunden. Der erste Programmpunkt auf unserer Liste war das Edinburgh Castle. Dieses Schloss gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in ganz Schottland. Das Schloss liegt auf einem erloschenen Vulkan, etwa 120 Meter über dem Meer. Zum ersten Mal wurde im 7. Jahrhundert an dieser Stelle eine Burg gebaut. Die Burg wurde oft belagert, sie wurde zerstört aber immer wieder aufgebaut.
Königliche Reiseziele in Schottland
Die nächste Sehenswürdigkeit ist der Palace of Holyrood House. Hier lebt die britische Königsfamilie in den Sommermonaten. Im Jahre 1128 wurde an jener Stelle eine Abtei mit Namen Holyrood Abbey gebaut. Das frühere Gästehaus von jener Abtei wurde allmählich ausgebaut. Heute befinden sich hier zum Teil Wohnungen. Der Palace of Holyrood House wurde im 17. Jahrhundert in der heutigen Form erbaut. Bekannteste Bewohnerin war Maria Stuart. Und weiter geht es zum Schottischen Parlament. Es liegt direkt gegenüber des Holyrood House. Mitte des Jahres 2005 gewann der Neubau des Parlaments den Stirling Prize. Dies ist ein bekannter Architekturpreis, der jedes Jahr verliehen wird. Er ist die höchste Auszeichnung für britische Architektur.
Nach diesem ereigniseichen Tag will meine Familie jetzt nur och eines, ihre Ruhe. Wir begeben uns darum ans Wasser und machen es uns in einem Restaurant gemütlich. Am nächsten Tag schauen wir uns dann noch St. Giles Cathedral an. Sie gehört ebenfalls zu den sehr bedeutenden Sehenswürdigkeiten in dieser Region. Die St. Giles Cathedral stammt aus dem Jahre 854 und wurde seit dem recht aufwändig restauriert. Man kann hier die Fenster des Künstlers Leifur Breidfjörd bewundern. Nach der St. Giles Cathedral besuchen wir noch den Royal Botanic Garden Edinburgh. Besonders den Kindern bereitet dies sehr viel Vergnügen. Er stammt aus dem Jahre 1670. Der Botanischen Garten in Edinburgh bietet mehrere Themengärten und Sehenswürdigkeiten. So zum Beispiel: The Glashouse, Alpines, the Chinese Hillside, the Rock Garden, the Peat Walls, the Wooland Garden und the Scottish Heath Garden. Hier gibt es auf jeden Fall sehr viel zu sehen.
Im Hotel bekamen wir dann noch einige Schottland-Tipps, um uns den Abend zu vertreiben. Das Restaurant Martins zum Beispiel, serviert ausgezeichnete Gerichte in einem wunderschönen und etwas versteckten Ambiente. Man findet das Restaurant in der Rose Street Lane North. Ein weiterer Tipp ist das The New Bell. Hier bekommt man gut bürgerliche Küche zu günstigen Preisen oder Sie besuchen das Tower Restaurant. Es befindet sich im Turm des Nationalmuseums. Das Restaurant ist sehr beliebt. Auch der Besuch in einem Pub sollte bei einer Reise nach Edinburgh nicht fehlen. Die Pubkultur im wunderschönen Schottland ist lebendig wie eh und je. Dies gilt besonders für die traditionelle schottische Livemusik, die so beliebt ist. Das Pub Royal Oak in der Infirmary Street gilt als der ideale Ort, um sich mit schottischen Folkgrößen unterhalten zu lassen. Hier kann man ein paar Lieder singen oder auch ganz einfach nur zuhören.
Live-Musik in Edinburgh
Ein weiterer Tipp ist das Whistlebinkies in der South Bridge. Hier spielen jeden Abend verschiedene Livebands bis 3 Uhr morgens. Das sollte man gesehen haben. Folkmusik gibt es auch recht regelmäßig im Sandy Bell's. Der Laden liegt in der Forrest Road. Hier wird es bestimmt ein lustiger Abend. Am nächsten Morgen krabbeln wir etwas verkatert aus dem Bett. Der letzte Abend war doch zu lange für meinen Kopf! Heute wollen wir uns nochmal etwas Kultur gönnen. Schließlich kann man sich ja nicht nur in den Pubs rumtreiben, sondern muss zuhause ja auch von dem Urlaub berichten können, und Pubgeschichten sind da dann wohl keine gute Idee. Also geht es nach dem Frühstück in das erste Museum. Das National Museum of Scotland erscheint mir als idealer Auftakt unserer Museumstour. Die beiden Teile des Museums liegen nebeneinander in der Chambers Street.
Das Royal Museum ist das bedeutende Museum für Naturwissenschaften. Es zeigt außerdem Technik und Kunst. Der Bau stammt aus dem Jahre 1888. Das daneben liegende Museum of Scotland beschäftigt sich mit der Geschichte und der Kultur Schottlands. Der Eintritt in die andauernde Ausstellung des National Museums of Scotland ist kostenlos. Nach dem Besuch im Museum of Scotland bummeln wir durch die Altstadt von Edinburgh. Hier findet man allerlei Geschäfte und gleich mehrere Marktplätze. In einem Kaffee machen wir eine kleine Verschnaufpause und ich lese in meinem Reiseführer etwas über die schöne Stadt. Traditionell ist die Stadt Edinburgh ein sehr wichtiges Handelszentrum. Sie verbindet Schottland mit Skandinavien. Die Bedeutung des Hafens hat jedoch mehr und mehr abgenommen.
Edinburgh - eine fleißige Stadt im Wandel der Zeit
Die traditionelle Wirtschaft dieser Stadt besteht aus Bücher, Bier und Keksen. Der Dienstleistungssektor ist mehr und mehr im Kommen. Hier vor allem die Informations-, Bio- sowie die Medientechnologie. Die Stadt Edinburgh ist außerdem eine Hochburg der Justiz als auch des Lernens. Hier ist die Arbeitslosenquote recht gering. So nun freue ich mich aber wirklich auf einen schottischen Kaffe und eine süße Köstlichkeit dazu. Hier gibt es eine große Auswahl an Kuchen und, für Schottland üblich, Pudding. Alles sehr süß aber auch sehr lecker. Als Mitbringsel für zuhause nehme ich noch ein paar Cookies mit. Die schmecken bestimmt auch noch zuhause sehr gut.
So langsam sollten wir uns aber mit dem Gedanken vertraut machen, das auch der schönste Urlaub einmal zu Ende ist. Bei wunderschönem Wetter machen wir uns deshalb daran, unsere Sachen wieder zusammen zu packen. Als weiteres Mitbringsel habe ich eine Flasche Schottischen Whisky gekauft. Ich bin nicht so der Whisky-Fan darum hoffe ich einfach mal, das er gut ist und man sich darüber freuen wird. Für die Kinder habe ich noch ein paar schottische Bonbons besorgt. Da wir wieder vom Flughafen in London abfliegen, müssen wir für die Fahrt dorthin einiges an Zeit einplanen.
Die Flüge nach und von London aus waren wesentlich günstiger, wie vom Flughafen in Edinburgh. Da kann man auch einen längeren Anfahrtsweg in Kauf nehmen. In Deutschland müssen wir vom Flughafen in Frankfurt immerhin noch einmal etwa 1 Stunde rechnen. Am Flug mit einer britischen Maschine ist mir eines aufgefallen: die extreme Kinderfreundlichkeit des Personals war schon fast unheimlich. Hier werden die Kinder wirklich wie der ungekrönte König behandelt. Wenn ich es mir aussuchen kann, werde ich immer wieder mit einer britischen Maschine fliegen. Meine Kinder werden es mir danken!
Ein Reisebericht von Marie aus der Nähe von Karlsruhe
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