Tower of London
Der Tower of London ist neben der Tower Bridge, Big Ben und dem Buckingham Palace die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von London. Diese uralten Mauern haben gesehen, wie sich London in den vergangenen 1.000 Jahren verändert hat und während die Stadt wuchs und wuchs und sich in die moderne Metropole verwandelte, die wir heute kennen, blieb der Tower of London an Ort und Stelle, erfuhr hier und da An- und Umbauten, doch im Kern blieb er immer die Festung, die Wilhelm der Eroberer 1078 errichten ließ.
Könnten diese dicken, massiven Mauern sprechen, könnten sie nicht nur viele Episoden aus der Geschichte Londons erzählen, sondern auch von vielen Schicksalen berichten. Kaum ein anderer Ort in Großbritannien wird mit so vielen Spukgeschichten, Mythen und Legenden in Zusammenhang gebracht wie der Tower of London. Man könnte sogar so weit gehen, zu behaupten, dass der Tower of London das wohl am meisten bespukte Gebäude Britanniens ist. Unter den Geistern sind einfache Menschen, Bürger, Verräter und Diebe, aber auch gekrönte Häupter, wie Anne Boleyn, eine der Ehefrauen Heinrich VIII., die „Neuntagekönigin“ Lady Jane Grey, die Gräfin von Salisbury und zwei englische Prinzen.
Sie finden den Tower of London unter folgender Adresse: London EC3N 4AB, Vereinigtes Königreich. Ganz in der Nähe befindet sich die Tower Hill Underground Station. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 9 Uhr bis 16:30 Uhr und Sonntag bis Montag von 10 Uhr bis 16:30 Uhr. Bestellen Sie hier Ihren Reiseführer für London.
Die Geschichte des Tower of London
Ein Besuch im Tower of London ist deshalb für jeden geschichts- und legendeninteressierten London-Reisenden Pflicht. Zweifellos sind die Ticketpreise (zwischen 17 und 20 Pfund) wahrhaft königlich, doch dafür wird dem Besucher innerhalb dieser Mauern auch einiges geboten. Sie gelangen hier zurück zu den Ursprüngen dieses trutzigen Bauwerkes, das Wilhelm der Eroberer innerhalb der Mauerreste der alten römischen Stadt Londinium errichten ließ, knapp 600 Jahre, nachdem die Römer die einstige Provinzhauptstadt aufgegeben hatten. Wilhelm errichtete die Burg an einer strategisch günstigen Stelle am Rande der heutigen City of London.
Schon damals war London die größte Stadt Englands und von überragender Bedeutung – wenn sie auch noch nicht die Hauptstadt des neuen normannischen Reiches war, das wir heute als England kennen. Der Tower of London war von Anfang an eine Machtdemonstration und reihte sich in eine Gruppe von Festungen ein, die rings um die City of London errichtet wurden. Er erlaubte es den Normannen, den Zugang zur Stadt aus dem Osten zu kontrollieren. Teile der alten römischen Stadtmauer wurden in das eilig errichtete Festungswerk integriert und können dort bis heute besichtigt werden. Ende des 12. Jahrhunderts, während der Kreuzzüge, wurde die Festung dann erstmals ausgebaut. In dieser Zeit entstand zum Beispiel der Bell Tower.
Pure Machtdemonstration: Der Tower of London
Erst im 13. Jahrhundert erlangte die Festung ihre überragende Größe: Auf den inneren Festungsring mit acht Türmen und einem Wassergraben, den Heinrich III. errichten ließ, folgte ein äußerer Festungsring mit dem St Thomas's Tower, dem Traitors Gate und einem neuen imposanten Wassergraben. Damit wurde der Tower of London die erste Ringburg auf den britischen Inseln und beinahe uneinnehmbar. Seit dem 13. Jahrhundert hat der Tower sein Gesicht nur noch sporadisch verändert. So kam zum Beispiel im 14. Jahrhundert ein Schiffsanleger hinzu. Nur im 19. Jahrhundert gab es größere Veränderungen, die sowohl aus ästhetischen als auch aus militärischen Gründen vorgenommen wurden.
Zwar wurden im Zweiten Weltkrieg einige Gebäude im Inneren des Tower of London zerstört, doch seit 1900 ist die Anlage beinahe unverändert erhalten geblieben und steht heute Besuchern offen, die sich von der ungemeinen Wucht und Kraft dieses Bauwerkes überzeugen wollen. Zu sehen sind der White Tower, der den englischen Königen als Residenz im Tower diente, die Gefängnisse, in denen gewöhnliche Verbrecher auf ihr Urteil warteten und die gesicherten Verwahrungsräume für die höhergestellten Gefangenen (auch englische Könige oder Ex-Könige wie Richard II., Heinrich VI., Eduard V.) und die Kronjuwelen. Die britischen Kronjuwelen gelten als die wertvollste Sammlung von Diamanten und Juwelen in Europa. Zwar machen die im Tower of London ausgestellten Schätze nur einen kleinen Teil der Sammlung aus, doch schon ihr Anblick reicht aus, um die Besucher des Jewel Houses in Erstaunen versetzen.
Der Tower of London: Ein Bauwerk für die Ewigkeit
Es ist also kein Wunder, dass der Tower of London zu den am besten bewachten Gebäuden des Königreiches gehört. Und auch wenn er heute in weiten Teilen der Öffentlichkeit zugänglich ist, so ist er doch auch nach wie vor eine Festung. Seit fast 1.000 Jahren überstand sie zahllose Angriffe. Nur einmal gelang es, den Tower of London zu stürmen: Während der Peasant’s Revolt 1381 stürmten Rebellen unter dem Bauernführer Wat Tyler die Anlage und erfuhren dabei keinerlei Widerstand.
Es gelang ihnen sogar, den Lordkanzler des Königs, den Erzbischof von Canterbury und den Schatzkanzler zu köpfen, bevor der Rebellion Einhalt geboten wurde. Doch selbst dieses eine Mal, als der Tower of London gestürmt werden konnte, konnte seiner Stärke nichts anhaben. „Knechte seid ihr, und Knechte werdet ihr auch bleiben“, verkündete König Richard II. den Rebellen, ohne ihren Forderungen nachzukommen. Der Tower of London ist eben genau zu diesem Zweck erbaut worden: die Stärke der englischen Könige zu demonstrieren. Und deshalb strahlt das Gebäude auch heute noch eine Macht aus, die den Besucher glauben lässt, es würde auch in 1.000 Jahren noch hier stehen.
Diese Infografik wurde zur Verfügung gestellt von „London Pass“.
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