London Bücher

Pavel Gramatikov | Dreamstime.com

London Bücher

London-Bücher

Für Kenner der London-Bücher ist die Baker Street Schauplatz der Sherlock Holmes-Romane.

London ist ganz ohne Zweifel eine der aufregendsten Metropolen der Welt, ein riesiges Lebewesen, das niemals schläft, eine Schatztruhe der Geschichten, aus der die London-Bücher wahrlich aus den Vollen schöpfen können. Seit der Zeit, als die Stadt an der Themse noch Londinium hieß und die Römer von hier aus die britische Insel eroberten, gibt es phantastische Geschichten aus und über London. Charles Dickens zum Beispiel schrieb mit „Oliver Twist“ (1839) einen wahren Klassiker unter den London-Büchern, die herzerweichende Geschichte über das Findelkind Oliver Twist, einen Waisenjungen, der in einem Armenhaus in einer englischen Kleinstadt aufwächst und von dort nach London flieht.

Die Stadt, in der sich das Kind wiederfindet, hat nichts mit dem touristischen London gemeinsam, das wir heute kennen. Es ist das London der Industriellen Revolution, ein schmutziges, ungesundes, dunkles London, das uns auch in Frank McCourts „Die Asche meiner Mutter“ begegnet, das London der Arbeiter, die in den Fabriken bis zum Umfallen schuften und doch nie genug zum Leben haben. Kinderarbeit und Verbrechen durchziehen diese Geschichte und Dickens übte harte Kritik an der Gesellschaft der Frühindustrialisierung.

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Die zwei Gesichter der Stadt in London-Büchern

Dieses London steht im Gegensatz zu jener Stadt, die P.L. Travers in seiner wunderschönen Kindergeschichte „Mary Poppins“ erzählt. Darin bezaubert ein mit magischen Fähigkeiten ausgestattetes Kindermädchen – „Superkalifragelistig expiallegorisch“ – die Kinder der Familie Banks. Ähnlich phantastisch geht es in James Matthew Barries Kinderbuch-Klassiker „Peter Pan“ zu. Peter Pan ist der Anführer der „verlorenen Jungs“ auf einer Insel namens „Nimmerland“. Sein schlimmster Feind ist Captain Hook, dessen eine Hand samt Armbanduhr im Schlund eines gefräßigen Krokodils verschwunden ist.

All diese phantastischen Figuren begegnen den Geschwistern Wendy, John und Michael Darling aus London, die mit den verlorenen Jungs und der Fee Tinker Bell viele Abenteuer bestehen. London ist eben eine Stadt mit vielen Gesichtern und das wird auch an der Vielfalt und Bandbreite der London-Bücher mehr als ersichtlich. Licht und Schatten begegnen einander hier jeden Tag und nirgendwo wird dies deutlicher als in Christoph Marzis Fantasy-Roman „Lycidas“. Darin entdeckt das Waisenmädchen Emily eines Tages eine phantastische Stadt unterhalb der Stadt. In den uralten Schächten unterhalb der Straßen Londons leben seltsame Kreaturen – und bahnen sich große Gefahren an.

Bösewichte und Helden in London-Büchern

Dass London eine gefährliche Stadt ist, wissen wir aber nicht erst seit „Lycidas“. Es ist die Heimat von Jack the Ripper und das Revier von Sherlock Holmes. Holmes, die Hauptfigur einer Romanreihe von Sir Arthur Conan Doyle, ist zum Inbegriff des Detektivs geworden und sein Hut und sein Mantel zum beinahe zwingenden Accessoire vieler London-Bücher. Bedenkt man, wie viel Böses im Londoner Untergrund lauert, dann kann es in dieser Stadt eigentlich gar nicht genug Sherlock Homes geben.

Ein moderner Kollege von ihm, Thomas Lynley von Scotland Yard, hat in den Krimis von Elizabeth George auf jeden Fall alle Hände voll zu tun, die vielen Kriminalfälle zu lösen. „Der die Wahrheit sucht“, „Wer dem Tod geweiht“ und „Keiner werfe den ersten Stein“ gehören zu den besten düsteren London-Büchern und bringen Lynley immer wieder bis an seine Grenzen.

Glücklicher Weise bekommt er aber in zahllosen London-Büchern übernatürliche Unterstützung: „Harry Potter“ zum Beispiel wohnt bei den Dudleys in einem Londoner Vorort, bis ihn der riesige Hagrid abholt, um ihm mitzuteilen, dass er ein Zauberer ist, der an der Schule von Hogwards – hoch oben im Norden von Schottland – unterrichtet werden soll. Harry ist schließlich der Einzige, der es mit Dem-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Darf aufnehmen kann.

In den London-Büchern ist der Bahnstein 9 3/4 am Bahnhof King's Cross magisch.

Überhaupt ist London eine beliebte Kulisse für Fantasy-Romane. Neben den Harry Potter-Romanen, die mit der Winkelgasse und dem Bahnsteig 9 ¾ am Bahnhof King’s Cross einige Schauplätze in London haben, spielen auch Kerstin Giers „Liebe geht durch alle Zeiten“-Romane, „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“, in London. Dort kann man übrigens auch „Bartimäus“ und Nathanael aus den Romanen von Jonathan Stroud antreffen.

Sehr empfehlenswert ist übrigens auch Ben Aaronovitchs „Die Flüsse von London“, ein Roman, in dem es vor Zauberlehrlingen, Vampiren und Geistern nur so wimmelt. Wenn Fantasy also in Großbritannien ein Zuhause hat, dann muss es wohl London sein. So viele London-Bücher können sich einfach nicht täuschen.

Die historische Stadt in London-Büchern

Aber auch außerhalb des Genres ist die Auswahl groß. Historische Romane beispielsweise gibt es ohne Ende. Der Zweite Weltkrieg bietet die Kulisse für zahllose Geschichten, die ans Herz gehen: „Die Muschelsucher“ von Rosamunde Pilcher spielt ebenso im London der 1940er Jahre wie „Abbitte“ von Ian McEwan. Doch es war nicht das erste Mal, dass die Stadt in Schutt und Asche lag. In Tom Finneks Roman „Unter der Asche“ lesen Sie eine bewegende Geschichte aus der Zeit des großen Feuers von London (1666), das in vier Tagen einen Großteil der Stadt verschlang. Ein historischer Roman ganz besonderer Güte ist „Die Teerose“ von Jennifer Donnelly , der die Geschichte der 17-jährigen Fiona Finnegan erzählt, die hier in einer Teefabrik arbeitet und unermüdlich von einem besseren Leben träumt – bis sich ihr eines Tages die Gelegenheit dazu eröffnet.

Erstaunlicher Weise enttäuscht auch der Nachfolger – „Die Winterrose“ – die hohen Erwartungen nicht und präsentiert sich als London-Buch mit großem Schmöker-Faktor. Im London des frühen 20. Jahrhunderts träumt die junge India Selwyn-Jones davon, Ärztin zu werden. Doch dann bringt ihre Liebe zu Sid Malone alles durcheinander. Das Besondere an den Romanen von Jennifer Donnelly ist die dichte Atmosphäre: Man wähnt sich selbst mitten im Gewusel des historischen Londons und kann das Leben dort förmlich riechen und schmecken. Wer übrigens ganz genau wissen will, wie es sich anfühlte, im London des 17. Jahrhunderts zu leben, sollte Samuel Pepys Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts lesen.

So finden Sie hier London-Bücher für jeden Geschmack. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und Lesen.



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