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Werbung und Marketing in Großbritannien

Werbung und Marketing in Großbritannien funktionieren etwas anders als in Deutschland. Meist kommt in der Werbung die lockere und überaus humorvolle Art der Briten zum Vorschein, ganz im Sinne von Monty Python oder Mister Bean. In Deutschland gab sich Loriot auf ähnliche Weise.

Sie ist lustig und löst beim Publikum häufig lautes und herzhaftes Lachen aus. Humor spielt also eine wichtige Rolle bei der Konzeption der Werbespots, sei es im Internet oder im Fernsehen.

Das Online-Marketing wurde durch die Coronapandemie weiter vorangetrieben. Besonders im Content-Marketing kann sich Großbritannien schon länger mit den USA und Australien messen. Das geht einher mit der großen Internetaffinität der Briten, die in Europa eine Spitzenposition einnehmen. Doch nach wie vor leisten Zeitungen einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung von Werbung in Großbritannien und Nordirland.

Webdesign und Online-Marketing in Großbritannien – Stil und Konzepte

Das Webdesign in Großbritannien sollte in erster Linie das Unternehmen und seine Marken akkurat repräsentieren. Markennamen und Logo bilden dabei den Mittelpunkt. Alle wesentlichen Produkte und Dienstleistungen müssen an dieser Stelle einsehbar sein.

Profile auf den Social-Media-Kanälen wie Facebook und Twitter sollen beim Design mit dem Eindruck der Marken auf der Website korrespondieren. Sie sollten wissen, wie Sie eine ansprechende Unternehmensseite gestalten, um viele Kunden anzuziehen, die Ihre Produkte kaufen. Features, die Kunden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gefallen, gilt es zu vermeiden.

Versetzen Sie sich immer in die Lage Ihrer Kunden, um diese bestmöglich zu verstehen. Wichtig sind ferner Informationen über Wettbewerber und die neuesten Trends rund um die Produkte oder Dienstleistungen.

Unterwegs in England mit dem Mobilgerät

Da heute immer mehr Konsumenten in Großbritannien Inhalte auf dem Tablet oder Smartphone anschauen, ist ein responsives Design wichtiger denn je. So passt sich die Website automatisch jeder Bildschirmgröße an und die Seite behält ihre ansprechende Optik.

Die Ästhetik, also der Visual Appeal einer Website nimmt in Großbritannien einen zentralen Stellenwert ein. Aber die Seite muss eben auch auf den ersten Plätzen bei Google rangieren, um gefunden zu werden. Darum ist die Vertrautheit mit verschiedenen Online-Marketing-Strategien so wichtig.

Nicht zuletzt ist eine gute Website auch in Großbritannien für User einfach zu bedienen. Eine logische Struktur und eine klare Ausweisung der Inhalte haben deshalb ihren festen Platz neben ansprechenden Farben. Hochauflösende Fotos unterstreichen die Kernbotschaft auf jeder Seite. Natürlich möchte der User auch interagieren, weshalb ein überzeugender Call-to-action nicht fehlen darf.

Zusätzlich macht sich ein Blog mit interessanten Informationen rund um das jeweilige Thema bezahlt. Live-Chats, spannende Features, Rezensionen und Videos bereichern die Website zusätzlich.

Die Briten sind "Online" die klaren Gewinner

In Sachen Online-Werbung liegt Großbritannien eindeutig vor Deutschland. Zum einen profitiert es von der sprachlichen und kulturellen Nähe zu den USA, zum anderen bereichern sich beide Länder gegenseitig. Eine wichtige Rolle spielt das Entertainment Marketing, bei dem wie der Name schon sagt, die Unterhaltung bei der Ausstrahlung eines Werbespots im Vordergrund steht. Dieser Trend hat sich durch die wachsende Nutzung von Social-Media-Kanälen noch verstärkt.

Im Jahr 2008 verzeichnete man in Großbritannien erstmals mehr Einnahmen durch Online-Werbung als durch TV-Werbung. Gründe dafür sind nicht allein in der guten Messbarkeit und Steuerbarkeit von Online-Werbung zu suchen. Meist wird Online-Werbung auf mehreren Kanälen gleichzeitig ausgestrahlt.

Sie kommt nicht nur in Form von Produkt-Listungen daher, sondern auch als Banner und über sogenannte Demand-side Platforms und Affiliate-Plattformen als Schnittstelle zwischen Advertiser und Verkäufer sowie Seitenbetreiber. Ein neuerer Trend stellen Native Ads dar, die erst auf den zweiten Blick als Werbung zu erkennen sind.

TV-Werbung – Locker und humorvoll

TV-Werbung in Großbritannien kommt sehr locker daher und lässt bei den Zuschauern ein Augenzwinkern zurück. Sie spielt stark mit Gefühlen und Meinungen und ist ausschließlich in privaten Kanälen, nicht jedoch der BBC erlaubt. Die Werbespots enthalten eher wenig „harte“ Informationen und folgen dem Soft-Sell-Ansatz. Nonsens und Gobbledygook nehmen in der Werbung durchaus ihren festen Platz ein. Komik durchzieht viele Werbespots.

Das Ziel ist zweifellos, den Betrachter zu unterhalten. Daher haben Briten auch eine weit positivere Einstellung zu Werbung als etwa Amerikaner oder Deutsche. TV-Werbespots bleiben zudem besser im Gedächtnis hängen als Werbung auf Social Media.

Die Spots dauern normalerweise zwischen 15 und 60 Sekunden. Merkmale sind zum einen ein hohes Maß an Kreativität, welche den Unterhaltungswert steigert, sowie ihr Ringen um Aufmerksamkeit. Visualität, Ton und Bewegung gehen Hand in Hand und sprechen mehrere Sinne auf einmal beim Konsumenten an. Dies wird noch unterstrichen durch Musik, Visualisierungen und Spezialeffekte. Im Hintergrund steckt aber immer ein bestimmtes Marketingziel, sei es die Steigerung des Markenbewusstseins oder der Verkäufe. Die Message wird in wenigen Sekunden überzeugend überbracht.

Fernsehen-Marketing in England - einzigartig und originell

Television Commercials stellen den verbreitetsten Typ von Werbung in Großbritannien dar. Daneben sehen Sie häufig Produktplatzierungen in TV-Shows oder Filmen, Brand Integrations, also wenn eine bestimmte Marke Teil einer Produktion wird, und Infomercials. Letztere erscheinen als streifenförmige Einblendungen während einer laufenden Sendung. Ganz ähnlich funktionieren Overlays in Live-Sendungen.

Werbung für verschiedene Produkte wie ungesundes Junkfood wurden 2021 stark eingeschränkt. Bereits seit 2019 ist geschlechterspezifische Klischee-Werbung verboten.

Schon seit drei Jahrhunderten begleitet die Werbung in Großbritannien seine kapitalistische Wirtschaft und trägt einen wichtigen Teil zu dieser bei. Im 18. Jahrhundert war die Handelskarte ein beliebter Werbeträger. Später erschienen Anzeigen in Wochenzeitungen. Mitte des 19. Jahrhunderts beschränkte sich die Werbung meist auf die zahlreichen Zeitungen im Inselreich, erst im 20. Jahrhundert wuchs sie im Zuge der Einführung von Fernsehen und Radio enorm. Direktwerbung wurde ebenfalls immer beliebter. London war und blieb damals trotz der Internationalisierung vieler Werbeagenturen eines der wichtigsten Werbezentren weltweit.

Durch Smartphone und das Internet wandelt sich die Art der Werbung in den letzten Jahren mit hoher Geschwindigkeit. Die Länge der TV-Werbespots hat sich im Lauf der Jahre immer weiter verkürzt. Galten über viele Jahrzehnte hinweg 30 Sekunden als ideale Länge, gibt es heute Spots, die gerade einmal 10 Sekunden dauern.

Presse-Anzeigen in Großbritannien – Stil und Charakter

Die britische Presse und gerade die Boulevardblätter sind international bekannt für ihren reißerischen Stil bei der Veröffentlichung von Artikeln, doch wie sieht es mit den Presse-Anzeigen aus? Es gibt zwei Haupttypen: Category Advertising und Display Advertising.

Category Advertising oder Classified Advertising geht von der Mitte der Zeitung aus und zeichnet sich durch eine große Überschrift aus, aus der hervorgeht, was beworben wird. Die Anzeigen an sich sind eher klein gehalten und nach Kategorien sortiert.

Typische Kategorien sind etwa Business, Communications, Property, Education und Matrimony. Diese Art des Werbens will den Leser direkt dazu ermutigen, Kontakt mit dem Inserenten aufzunehmen, etwa per Mail oder Telefon. Der Leser wiederum ist direkt auf der Suche nach einem bestimmten Produkt und sucht aktiv nach Anzeigen in der Zeitung.

Größe und Stil dieser Werbeanzeigen sind aber überaus vielseitig. Häufig wird der Spot von einem Leitartikel begleitet. Demografische Aspekte werden oftmals berücksichtigt. Display Advertising kann dagegen an jeder Stelle in der Zeitung auftauchen und findet sich häufig bei den Nachrichten, im Sportteil und auf den Lifestyle-Seiten. Es taucht ohne eine kategorische Headline auf. Sie nehmen bis zu einer kompletten Seite ein und lenken den Blick des Betrachters auf sich. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel Alltagsprodukte bewerben.

Humorvolle Briten auch in der Werbung

Briten sind bekannt für ihren Eigensinn und ihren unverwechselbaren trockenen Humor – zwei Eigenheiten, die gerade in der Werbung und im Marketing wieder zum Vorschein kommen.

Sie haben den Vorteil, dass sie die wichtigste Welt- und Verkehrssprache ihr Eigen nennen und außerdem enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten bestehen. All das beflügelt die Verbreitung von Werbung und Marketing-Strategien, oft mit Bezug auf bekannte Filmfiguren oder TV-Formate.

In der jüngsten Vergangenheit wandelt sich der Markt für Werbung und Branding durch neue Technologien rasant – in Großbritannien vollzieht sich dieser Wandel noch schneller als in Deutschland.



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