Robert Burns

Jillian Cain | Dreamstime.com

Robert Burns

Robert „Robbie“ Burns

Robert Robbie Burns

Der am 25. Januar 1759 in Alloway, in der Grafschaft Ayrshire geborene, älteste Sohn der Bauersleute William Burns und Agnes Broun erhielt auf das ehrgeizige Betreiben seines Vaters hin eine sehr gute Bildung. Zunächst übernahm der Vater die Erziehung und Ausbildung seiner acht Kinder.

Der berühmte schottische Volksheld Robert Burns war im Jahr 2009, in dem man seines 250. Geburtstags gedenkt, so populär wie eh und je. Man sagt ihm nach, dass er großen Wert auf Naturwissenschaften legte und ihnen auch die Grundlagen des Calvinismus vermittelte. Die erste Schule, die Robert Burns besuchte, war die Ayr Grammar School. Schon hier bekam er Einblick in die Werke bekannter Literaten wie Joseph Addison. Dort gehörten auch die Biographien der Abenteurer Sir William Wallace und Hannibal zu seinem bevorzugten Lesestoff.

Später hatte er Gelegenheit, zumindest zeitweise die Parish School of Dalrymple zu besuchen. Von dieser Zeit berichtete er später, dass ihn dort besonders die Lektüre von Tobias Smollett und Samuel Richardson begeisterte. Ab 1773 lernten er und sein Bruder Gilbert Französisch, Latein und Mathematik in der Lateinschule in Ayr. In dieser Zeit fühlte er sich von den Werken von William Shakespeare und Alexander Pope beeindruckt. Im Gefühlsrausch der ersten großen Liebe verfasste er sein erstes eigenes Gedicht „...for a bewitched girl at harvest time“.

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Mit 19 Jahren arbeitete er neben dem Schulbesuch regelmäßig in Kirkoswald auf dem Anwesen „Mount Oliphant“, das von seinen Eltern bewirtschaftet wurde. Dort schrieb er unter anderem Auftragsgedichte zu verschiedenen Anlässen wie Hochzeiten oder Geburtstage. Nachdem er nach einem heftigen Streit mit dem Vater den Hof der Eltern 1781 verlassen hatte, verdiente er seinen Lebensunterhalt zwischendurch in der Flachsverarbeitung in Irvine.

Dieser kurze Lebensabschnitt wurde jäh durch ein katastrophales Feuer beendet, dem der Betrieb restlos zum Opfer fiel. Nach dem Tod seines Vaters am 22.05.1784 übernahm Robert Burns zusammen mit seinem Bruder Gilbert einen kleinen Hof in Mossgiel in der Nähe von Mauchline. Doch der wirtschaftliche Erfolg blieb ihnen versagt, so dass Robert nach mehreren Missernten den Entschluss fasste, nach Jamaika auszuwandern und dort einen Posten als Plantagenverwalter anzunehmen.

Dazu kam es allerdings nicht mehr, weil gerade zu dieser Zeit eine kleine Anthologie mit eigenen Gedichten von Literaturkritikern und dem Publikum begeistert aufgenommen wurde. Eine Hauptperson seiner Gedichte war immer wieder Mary Campbell, die als Milchmädchen auf dem nahen Schloss Montgomery arbeitete und wohnte. Nachdem diese sehr früh verstarb, begann Burns ein Verhältnis mit Jean Armour, deren Vater allerdings die geplante Heirat nicht erlaubte, obwohl sie von Burns schwanger war und er damit Vater von Zwillingen wurde.

Ab dem Sommer 1784 verbrachte Robert Burns ein Jahr in Edinburgh und wurde als bekannter Poet von der gehobenen Gesellschaft in den Salons herumgereicht. Vermutlich konnte er dabei einige Kontakte knüpfen, die ihm weitere Veröffentlichungen erleichterten. In Edinburgh schrieb er seinen wohl wichtigsten Gedichtband „Poems chiefly in the Scottish dialect“ der 1786 veröffentlicht wurde. Aus der Verbindung mit der Magd Elizabeth Paton wurde am 22.05.1785 Burns Tochter Elizabeth geboren. Diesmal war er es jedoch, der sich weigerte, die Mutter seines Kindes zu heiraten. Die spätere Hochzeit Patons mit dem Knecht John Andrew verarbeitete Burns in seinem Gedicht „The Fornicator“. Ein nächster knapp vierjähriger Lebensabschnitt im einsamen schottischen Hochland verhalf ihm zum Kontakt zu seinen Zwillingen von Jean Armour.

Jedoch musste er das gepachtete Gut Dumfries schon bald mit großem Verlust wieder aufgeben. Durch Vermittlung des Earl von Glencairn bekam Burns ein regelmäßiges Einkommen von 70 Pfund Sterling im Jahr als Steueraufseher, einer Aufgabe der er allerdings keine Begeisterung abgewinnen konnte. Dennoch schrieb er nebenher viele schöne Lieder und veröffentlichte politische Aufsätze in verschiedenen Zeitungen. Seine positive Einstellung zur französischen Revolution hatte für ihn den Verlust vieler Freunde und Gönner zur Folge. Hinzu kamen gesundheitliche Probleme, die durch sein unstetes Leben und vermutlich auch Alkoholkonsum verschlimmert wurden.

Von einer schweren Krankheit konnte er sich trotz eines Kuraufenthaltes in einem benachbarten Seebad nicht mehr erholen und starb am 21. Juli 1796 im Alter von nur 37 Jahren an einer Infektion, die er sich vermutlich zuzog, nachdem man ihm einen Zahn gezogen hatte. Er wurde auf dem Friedhof von St. Michaels in Dumfries beigesetzt. In den literarischen Werken von Robert Burns erkennt man seine Begeisterung für die Natur. Seine Gedichte spiegeln ausschließlich eigene Erlebnisse und Empfindungen wieder.

Einige seiner Lieder werden in Schottland bis heute traditionell zu bestimmten Anlässen gesungen. So zum Beispiel zur Eröffnung des schottischen Parlaments das Lied „A Man’s A Man for A’ That“ oder zum Jahreswechsel das von ihm getextete Lied „Auld Lang Syne“, mit dem man der im abgelaufenen Jahr Verstorbenen gedenkt. Eine Verehrung wie Robert Burns wird in Schottland keinem anderen Dichter entgegengebracht. Er erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. In Städten, in denen er gelebt hat, findet man Denkmäler und Statuen des Dichters. In Ayr, wo sein Denkmal auf dem Robert-Burns-Platz steht, feiert man jährlich das „Burns an’ a’ that“-Festival.

Sein liebevoll restauriertes Geburtshaus „Burns Cottage“ kann man in Alloway im „Burns National Heritage Park“ ebenso besichtigen wie das Burns Museum und Monument. Sehenswert ist dort auch die „Tam o’ Shanter Experience“, in der seine berühmte Erzählung durch moderne Technik zum Leben erweckt wird. Ebenfalls erhalten ist die Ellisland Farm an der A76 nördlich von Dumfries, auf der Burns bis 1791 wohnte. Auf dem Friedhof der St. Michaels-Kirche in Dumfries befindet sich das Burns-Mausoleum, nicht weit von seiner letzten Residenz entfernt, die heute ein Museum mit einer ansehnlichen Sammlung von Erinnerungsstücken beherbergt.

Auch die Stadt Edinburgh hat dem „ploughman poet“ (Bauerndichter) am Fuß des Calton Hill mit dem Burns Monument ein Denkmal gesetzt. Im Writers Museum sind einige seiner Original-Manuskripte und persönliche Gegenstände ausgestellt. Auf dem Friedhof der Canongate-Kirche liegt „Clarinda“ alias Agnes M’ Lehose begraben, mit der Robert Burns eine leidenschaftliche Affäre hatte, die sich allerdings nur auf brieflicher Ebene abspielte. Eines der schönsten schottischen Abschiedslieder „Ae Fond Kiss, and then we sever“ (Noch ein zärtlicher Kuss und dann Lebwohl) ist das literarische Resultat dieser Bekanntschaft. Literatur-Interessierte können im Rahmen einer Themenführung durch die Stadt noch mehr über Robert Burns erfahren. Er und viele andere Dichter haben dazu beigetragen, dass Edinburgh als erster Stadt der Titel „UNESCO Weltstadt der Literatur“ verliehen wurde.



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