Familie und Arbeiten in Großbritannien
Jährlich steigt die Zahl derer, die ihr Glück im Ausland suchen. Deutsche, die entweder genug von der hierzulande hohen Bürokratie, schlechten Bezahlung oder nicht erstrebenswerten Lebensform haben und komplett auswandern. Oder diejenigen, die der Arbeitgeber in ein anderes Land bittet.
Großbritannien gehört dabei zu den „Lieblingsauswanderungszielen“. Viele entscheiden sich gerade für dieses Land, weil hier die Jobs gut bezahlt werden, der Lebensstandard mit dem in Deutschland zu vergleichen ist und Englisch als Fremdsprache schnell erlernt werden kann. Zudem ist es von Vorteil, dass man die alte Heimat mit einer Flugstunde greifbar nahe hat und das eventuell aufkommende Heimweh schnell gestillt werden kann.
Doch was sollte man beachten, wenn man nach Großbritannien auswandert? Vor allen Dingen, wenn man mit Familie diesen Schritt wagt? Wie ist die Kinderbetreuung? Wie funktioniert das Gesundheitswesen und wo finde ich eine gute Arbeit, eine passende Unterkunft und warum ist die Stromabrechnung in Großbritannien so immens wichtig? Vor allem seit dem Brexit gibt es in allen Belangen einige Dinge zu beachten.
Was man alles mitnehmen sollte
Seit dem 01. Januar 2021 endet mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU auch die EU-Personenfreizügigkeit. Dadurch gelten für Auswanderer weitere Einschränkungen, die unter Umständen den Umzug und den Meldestatus in der UK erschweren. Ein Visum wird bei einem Aufenthalt unter 6 Monaten grundsätzlich nicht benötig. Beim Auswärtigen Amt können dazu weitere Informationen zur Einreise nach dem Brexit erhalten werden.
Nach wie vor sind der Settled und Pre-Settled Status von Bedeutung. Ebenfalls kann man auf der Website des UK Governments Auskunft über den Antrag eines Visums und eventuelle Aufenthaltsgenehmigungen in Erfahrung bringen. Natürlich ist zu beachten, dass Sie für einen dauerhaften Aufenthalt in Großbritannien die Einwanderungsgesetze einhalten müssen.
Größtenteils entspannt kann man den Transport der eigenen Möbel angehen. Denn in Großbritannien ist es sehr oft üblich, dass die Wohnungen oder Häuser möbliert vermietet oder verkauft werden. Da man die entsprechende Unterkunft meist vor dem Ausreisetag auswählt, kann man dementsprechend den Möbeltransport planen.
Wo man eine Unterkunft findet
Auch für Großbritannien gilt: eine passende Wohngelegenheit zu finden ist nicht einfach. Zum einen ist der Wohnraum auf der Insel sehr begrenzt. Dementsprechend hoch sind auch die Mieten. Möchte man den Schritt wagen und eine Immobilie käuflich erwerben, muss man sehr tief in die Tasche greifen.
Eine gute Möglichkeit für die erste Orientierung nach einer geeigneten Wohnung oder einem Haus sind Tageszeitungen. Hier wird viel inseriert und das eine oder andere „Schnäppchen“ kann ergattert werden. Sollte man hier nicht zum Zuge kommen, bleibt einem der Gang zu einem Makler nicht erspart. Der kostet zwar Geld, aber er kümmert sich im Gegenzug um alles und man gewinnt kostbare Zeit.
Wo man eine gute Arbeit findet
Großbritannien zählt zu den europäischen Ländern mit der geringsten Arbeitslosenquote. Besonders gut qualifiziertes Personal wird hier händeringend gesucht. Muss man sich selbst um die Arbeitssuche kümmern, so kann dies schon in Deutschland geschehen. Das Arbeitsamt vermittelt ebenso Arbeitskräfte nach Großbritannien wie private Arbeitsvermittlungen. Bei der Bewerbung sollte man vor allen Dingen darauf achten, dass diese in Englisch geschrieben wird und nur der Lebenslauf beizufügen ist.
Zeugnisse, Qualifizierungen und ähnliches müssen erst in einem Bewerbungsgespräch vorgelegt werden. Will man sich um einen geeigneten Job erst nach der Auswanderung bemühen, so sollte man auch in Großbritannien die Arbeitsämter, privaten Jobvermittlungen und die Tageszeitungen um Hilfe ersuchen.
Wie die Kinderbetreuung funktioniert
Die Kindergartenbetreuung steckt in Großbritannien im wahrsten Sinne des Wortes noch in den Kinderschuhen. Die Plätze in entsprechenden Kindereinrichtungen sind rar und teuer. Oftmals werden die Kinder nur halbtags betreut. Wer es sich dann leisten kann oder muss, schaut nach einer Tagesmutter, die die nachmittägliche Betreuung übernehmen kann. Aber in Großbritannien wird an diesem Problem gearbeitet. Nach und nach sollen mehr und vor allen Dingen auch bezahlbare Kindergartenplätze entstehen.
Der Eintritt in die Schule beginnt in Großbritannien bereits mit 5 Jahren. Die Schulen sind hier als Ganztagsschulen ausgelegt, das heißt, der Unterricht geht bis 15.30 Uhr. Wer sein Kind auf eine deutsche Schule schicken möchte, sollte in die Nähe von London ziehen. Hier, zwischen Richmond und Kingston, befindet sich die einzige deutsche Schule auf der Insel. Ein Kindergarten, eine Vorschule, eine Grundschule und eine Sekundarstufe werden hier angeboten. Seit 2010 kann ebenfalls mit dem Abitur abgeschlossen werden. Das Gelände der Schule ist sehr weitläufig und die Unterrichtsmaterialien modern. Sie ist sehr international ausgerichtet. Unterrichtet wird nach den Lehrplänen des Bundeslandes Baden-Württemberg.
Wie das Gesundheitswesen funktioniert
Befragt man einen Einheimischen zu diesem Thema, wird er sagen: „Unser Gesundheitswesen ist das Beste der Welt.“ Nun ja, wie alles im Leben ist dies Ansichtssache. Das positive vorne weg: Es ist nicht schlecht, was sich die Regierung von Großbritannien hier ausgedacht hat. Denn seit nunmehr 50 Jahren gibt es den NHS – den National Health Service. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Einwohnern dieses schönen Landes eine medizinische Grundversorgung zukommen zu lassen. Und dies kostenlos.
Erste Anlaufstelle ist dabei immer der Hausarzt. Sollte dieser ein Gebrechen feststellen, dass er nicht behandeln kann, wird er an einen Spezialisten überweisen. Wem diese „Standardversorgung“ nicht ausreichend genug erscheint, sollte sich um eine zusätzliche private Absicherung bemühen. Einige der angesehensten Versicherungen in Großbritannien bieten zu diesem Thema Policen an.
Warum die Stromabrechnung so wichtig ist
Wenn man neu nach Großbritannien zieht, wird es einen sicherlich erst einmal verwundern, dass es hier kein Meldewesen gibt. Während man in Deutschland seinen Hauptwohnsitz schön brav anmelden muss, entfällt dies in Großbritannien komplett. Für das Beglaubigen der Anschrift ist hier nämlich die Stromabrechnung zuständig. Diese muss überall vorgelegt werden, wenn eine Anschrift benötigt wird.
Leben in Großbritannien - die Vorbereitung zählt...
Wer gedenkt, nach England auszuwandern - sei es auf Zeit oder für immer -, für den ist es sinnvoll, seine Zelte gezielt und mit einiger Planung ab- bzw. aufzubauen. Nur eine gute Vorbereitung und Kenntnisse über die wichtigsten bürokratischen Schritte schützen vor Nachteilen, Verzögerungen und möglichen bösen Überraschungen.
Durch den Brexit haben sich viele Bestimmungen zur Einreise und zum längerfristigen Aufenthalt geändert, sodass unter Umständen ein Visum beantragt werden muss. Hierfür gibt es verschiedene Arten, die Sie auf der Seite der Regierung der UK einsehen können, denn Aufenthalte von Arbeitnehmern, Geschäftsreisenden, Auswanderern und Besuchern werden je anders gehandhabt.
Hier finden sich zahlreiche Informationen und Tipps hinsichtlich eines längerfristig geplanten Aufenthaltes im Ausland, speziell in England. Welche Vorbereitungen haben Sie beispielsweise bereits in Deutschland zu treffen? Wie sieht es aus mit Versicherungen, Führerschein oder einer Meldepflicht? Dürfen Sie noch wählen, wenn Sie nicht mehr in Deutschland gemeldet sind? Wie kann man sein Auto überführen und was muss bei der Mitnahme eines Haustieres beachtet werden?
Speziell für die Einreise nach Großbritannien werden wichtige und nützliche Gesichtspunkte aufgelistet. Was muss ich bei der Einreise beachten? Welche Details sind wichtig bei der Wohnungssuche? Wie eröffne ich ein Konto? Wie gestaltet sich das Arbeitsleben in England? Bin ich sozialversichert?
Zusätzlich bezüglich der Neubestimmungen nach dem britischen Austritt aus der EU - dem Brexit - gelten eventuell strengere oder ungewohnte Auflagen bezüglich Ihrer Einreise und dem unbefristeten Aufenthalt im Vereinigten Königreich. Mehr Infos dazu erhalten Sie vor Reiseantritt auf der Seite des Auswärtigen Amtes oder der Britischen Regierung.
Ein eigener Unterordner der genannten Website behandelt speziell das Thema „Bewerben“. Der Verfasser dieser Seite gibt persönliche Einblicke in die Bewerbungsprozesse, welche er selbst durchlaufen hat. Sehr hilfreich sind englische Fragenkataloge, die einen ersten Eindruck vermitteln, worauf Arbeitgeber in England Wert legen.
Grundsätzlich sollte klar sein, dass ein erfolgreiches (Arbeits)leben in England englische Sprachkenntnisse voraussetzt. Ob privat oder beruflich, nur mit einem „How are you?“ kommt man nicht sehr weit. Sinnvoll ist es daher möglichst lange im Voraus seine bereits vorhandenen Englischkenntnisse aufzufrischen oder -für alle, die bislang kein einziges Wort auf Englisch sprechen, geschweige denn verstehen konnten- einen Kurs zu belegen. Volkshochschulen oder andere Bildungsträger bieten solche häufig zu günstigen Konditionen an.
Der Brexit und seine Auswirkungen auf das Leben in der UK
Am 31. Januar 2020 trat Großbritannien offiziel aus der EU aus. Unter diesen Bedingungen ist das Reisen im Allgemeinen über die Grenzen der UK etwas erschwerlicher für EU-Bürger und Reisende aus dem EWR und der Schweiz geworden. Um in Großbritannien leben zu können, müssen Nicht-Einheimische einen "Settled" oder "Pre-Settled" Status beantragen.
Der Settled-Status konnte bis zum 30. Juni 2021 beantragt werden, mit dem man sich unbegrenzt in GB aufhalten und beruflich beschäftigen kann. Um den Status aber überhaupt zu erhalten, musste man bereits vor dem 31. Dezember 2020 in der UK gelebt haben. Sollte eine Mindest-Aufenthaltsdauer von 5 Jahren noch nicht erreicht sein, so erhält man den Pre-Settled-Status. Wichtig ist es, dass Sie sich vor Antritt Ihres neuen Lebens in England und dem Vereinigten Königreich auf jeden Fall über die aktuellen Bestimmungen informieren.
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