Film und Fernsehen in Großbritannien
Britische Film- und Fernsehproduktionen sind nach den US-amerikanischen die wichtigsten und einflussreichsten im westlichen Kulturkreis. Das Vereinigte Königreich ist die Heimat berühmter fiktiver Figuren wie James Bond, Harry Potter, Sherlock Holmes und dem Doctor und Film- und Fernsehschaffenden wie der Komikertruppe Monty Python, dem Kultregisseur Alfred Hitchcock oder dem Vater aller Castingshows, Simon Cowell. Großbritannien hat eine Jahrhunderte zurückreichende Tradition in der erzählenden und darstellenden Kunst und brachte bedeutende Autoren wie William Shakespeare, Sir Arthur Conan Doyle, J.R.R. Tolkien oder Mary Shelley hervor, deren Werke bis heute den britischen Film mitbeeinflussen.
Vom US-amerikanischen Film unterscheidet sich der britische vor allem in seinem düstereren Grundtenor - der Humor ist nicht selten rabenschwarz und die Enden der Filme sind längst nicht so "happy" wie man es aus Hollywood gewohnt ist. Das Fernsehen wird im Vereinigten Königreich von der öffentlich-rechtlichen BBC dominiert, die - ganz anders als die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland - international erfolgreiche Fernsehserien produzieren - allen voran die britische Kultserie schlechthin: Doctor Who. Die am längsten laufende Science-Fiction-Serie der Fernsehgeschichte wurde 1963 vom Kanadier Sydney Newman ins Leben gerufen.
Von Anfang an war die Serie das Flaggschiff aller progressiven Bewegungen innerhalb der BBC. So war Verity Lambert, die Produzentin, die Doctor Who 1963 produzierte, die erste Frau, die bei der BBC jemals als Produzentin beschäftigt war. Heute wird sogar der Doctor selbst erstmals von einer Frau gespielt: Jodie Whitaker. Wie die Erfolgsgeschichte der Serie begann, zeigt der ebenfalls von der BBC produzierte Fernsehfilm Ein Abenteuer in Raum und Zeit. In der 236 Earls Court Road in Kensington, London steht übrigens die TARDIS, die Zeitmaschine des Doctors, falls Sie ihr einen Besuch abstatten wollen.
Ebenso sehenswert für Fans britischer Fernsehserien ist natürlich die Heimat des britischen Detektivs schlechthin, die 221b Baker Street. Im Vergleich von Sherlock zum amerikanischen Gegenstück Elementary (beides Adaptionen von Sherlock Holmes, die in der Gegenwart spielen) zeigt sich auch gut einer der Hauptunterschiede zwischen US- und UK-Fernsehen: Die Briten setzen mehr auf Qualität als auf Quantität.
So besteht eine Staffel Sherlock aus je drei Folgen, die eine stark verdichtete Erzählweise haben, wohingegen die sechs Staffeln Elementary je 22 Folgen haben, was dem amerikanischen Standard entspricht - britische Serien haben zum Vergleich selten mehr als 13 Folgen pro Staffel, meist weniger. Aber auch abseits von Sherlock sind britische Krimis auch auf dem internationalen Markt sehr gefragt und zeichnen sich häufig durch das von Agatha Christie geprägte Whodunit aus.
Der britische Humor
Wofür sind britische Film- und Fernsehproduktionen noch weltberühmt? Genau: den britischen Humor. Wichtigster Vorreiter des britischen Humors ist natürlich die Komikertruppe Monty Python, die sich aus John Cleese, Terry Gilliam, der sich auch abseits der Pythons als Regisseur um den britischen Film verdient machte, Graham Chapman (1989 verstorben), Terry Jones, Eric Idle und Michael Palin zusammensetzte und unter anderem für die Kultkomödie Das Leben des Brian verantwortlich ist.
Auch das Komikerduo Matt Lucas und David Walliams mit seiner Sketch-Comedy Little Britain ist weit über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinweg bekannt. Lucas drehte abseits von Little Britain auch mit Tim Burton und spielte einen Companion des Zwölften Doctors, Peter Capaldi. Walliams wiederum ist seit 2007 Juror beim englischen Original von Das Supertalent Britain's got Talent, das wie auch die britischen Originale von X Factor und DSDS von Simon Cowell ins Leben gerufen wurde. Produziert wird Britain's got Talent für ITV und moderiert vom Duo Ant und Dec - genauso wie das englische Original des Dschungelcamps I’m a Celebrity … Get Me Out of Here! bis 2017.
Abseits schwarzer Komödien wurde der britische Film in den letzten Jahren vor allem von zwei Film-Franchises dominiert: Harry Potter/Fantastic Beasts und James Bond. Originaldrehorte der Harry Potter-Filme in Oxford oder den berühmten Übergang zu Gleis 9 3/4 am King's Cross Bahnhof können Sie auch besuchen. Überhaupt haben das Fantasy-Genre und Agentenfilme im Vereinigten Königreich eine lange Tradition. Nicht nur Joanne K. Rowling, sondern auch J.R.R. Tolkien, C.S. Lewis, Philip Pullman und Terry Pratchett sind bzw. waren Briten und viele ihrer Werke wurden verfilmt - Tolkien bekanntermaßen als Einziger nicht im Vereinigten Königreich, sondern in Neuseeland.
Lange vor den ersten Bond-Filmen in den 1960ern drehte kein geringerer als Alfred Hitchcock Agentenfilme und andere Thriller in seinem Heimatland England. So wie Hitchcock Großbritannien zugunsten der Vereinigten Staaten später verließ, siedelte ein ebenso gefeierter Regisseur von Amerika in das Vereinigte Königreich über und drehte fortan in Großbritannien: Stanley Kubrick.
Großbritannien ist aber auch die Heimat von Mary Shelley (die Autorin von Frankenstein) und Bram Stoker (Dracula) und so wundert es nicht, dass die berühmten Hammer-Studios, die von den 1930er bis in die frühen 1980er zahlreiche Monsterfilme drehten, ihren Sitz ebenfalls im UK haben.
Zu guter Letzt steht natürlich noch ein Mann aus, der die britische und zeitweilig auch die amerikanische Komödie geprägt hat wie kaum ein Zweiter: Charlie Chaplin. Die meisten kennen Chaplin vor allem in seiner Rolle des Tramps und sind sich gar nicht darüber bewusst, dass der Komiker vor allem als Regisseur und Drehbuchautor tätig war. Seine Arbeit in den USA wurde durch Hoover und McCarthy in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren jedoch sehr erschwert, was Chaplin schlussendlich dazu veranlasste wieder in Europa Filme zu machen.
Britischer Film - Von Hitchcock bis Christopher Nolan
Nicht nur einen idyllischen Urlaub sondern auch zeitlose Kultur und Kunstwerke versprechen England und Schottland. Dazu gehört der Film, der schon früh von Regisseuren wie Carol Reed (Der dritte Mann) und David Lean (Lawrence von Arabien) geprägt worden ist. Zwei Briten machten in der Frühzeit des Films Furore in den USA: Charlie Chaplin mit Lichter der Großstadt, Moderne Zeiten und Der große Diktator sowie Alfred Hitchcock mit Vertigo, Das Fenster zum Hof und Der unsichtbare Dritte.
Zu den kulturellen Ikonen im England der 60er, die bis heute großen Einfluss haben, gehört Ian Flemings Schöpfung James Bond, der seitdem von britischen Schauspielern verkörpert wurde. Den Anfang machte Sean Connery aus dem idyllischen Schottland. Eine kulturelle Ikone mit humoristischem Hintergrund sind auch Monty Python, die für Das Leben des Brian und Die Ritter des Kokosnuß bekannt sind. Zu den wichtigsten Regisseuren mit britischen Wurzeln zählen heute Ridley Scott (Blade Runner, Alien, Gladiator), Danny Boyle (Trainspotting, Slumdog Millionär), Christopher Nolan (The Dark Knight, Inception, Interstellar), Edgar Wright (Shaun of the Dead, Baby Driver, Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt) und Steve McQueen (Shame, 12 Years a Slave).
Aus Großbritannien stammen außerdem bekannte Schauspieler wie Idris Elba, Christian Bale, Tom Hardy, Benedict Cumberbatch, Daniel Day-Lewis, Colin Firth, Michael Caine, Jude Law, Patrick Stewart, Ian McKellen und der legendäre Laurence Olivier. Zu den weltbekannten Schauspielerinnen mit britischen Wurzeln zählen Kate Winslet, Emma Watson, Helen Mirren, Carey Mulligan und Emilia Clarke. Wer seinen Urlaub in Großbritannien verbringt, kann übrigens auch auf die Szenerien bekannter Filme wie Dunkirk, Casino Royale, Abbitte, The King''s Speech, Vier Hochzeiten und ein Todesfall und Trainspotting treffen.
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