English Pudding Season
Viele Menschen wissen, dass am 1. Oktober der Beginn der so genannten „English Pudding Season“ ist. Jedoch können nur wenige diese Feierlichkeit auch in einen passenden historischen Kontext einordnen. Zunächst einmal sei an dieser Stelle die Herkunft des Wortes „Pudding“ zu klären. Sprachforschern zu Folge gehen die Wurzeln dieses Begriffs einige hundert Jahre zurück und stammen ursprünglich aus dem Französischen.
Hier war es zunächst das Wort: „boudin“, welches nach England gebracht und sich hier dank des vorherrschendes Akzents immer mehr in Richtung „Pudding“ wandelte. Ursprünglich verstand man hierunter so etwas wie Ausstopfen oder Füllen, wie auch das Stopfen von Wurst. So kam es dazu, dass etwa ein Hasenbraten mit Pudding gefüllt zum ersten Oktober auf den Tisch kam. Später wurde dieses Prinzip des Stopfens einfach umgekehrt und nun füllte man den Pudding wiederum mit süßen und auch kräftigeren Zutaten, wie Steakstücken oder auch Kidneybohnen.
Eine süße Variante, welche noch heute in Großbritannien sehr beliebt ist, ist die der „Jam Roly Poly“. Nach und nach wurde Pudding auch ein regelrechtes Synonym für den Nachtisch. Jedoch haben die Engländer traditionell immer noch eine völlig andere Auffassung ihres Puddings, als es in Deutschland der Fall wäre. Nun stellt sich die Frage, warum die berühmte Süßspeise in England nun gerade genau zu dieser Zeit des Jahres auf den Tisch kommt. In der nördlichen Hemisphäre handelt es sich in diesem Zeitraum um die Zeit der Ernte.
In früheren Zeiten, lange bevor man das Kleinvieh schadlos überwintern lassen konnte, wurden alle Kleintiere geschlachtet und deren Fleisch wurde haltbar gemacht. Hiermit wurde traditionell bereits am 29. September begonnen. Am darauf folgenden 1. Oktober stand dann meist das Salzen des Fleisches und auch das Wurstmachen, also das Stopfen und das Pudding machen an. Gefeiert wird die Pudding-Saison herkömmlich in der eigenen Familie. Es handelt sich hierbei um eine tief verwurzelte englische Tradition, welche von den meisten Familien nach wie vor jedes Jahr ausgeübt wird.
Nun ein kleines Pudding-Rezept, wie es in England auch heute noch häufig zubereitet wird:
Man nehme also etwa Salz, Pfeffer und ein wenig Zwiebeln. Anschließend lege man eine Schicht Steak auf den Grund eines Tellers. Nun folgt als nächste Etage etwas Kartoffelpüree, welches mit Milch und frischen Eiern zubereitet wurde. Obendrauf kann weiteres Ei und Steak folgen. Nun folgt der Pudding über das Ganze und fertig ist das traditionell englische Pudding Gericht. Etwas schwieriger für deutsche Gaumen nachzuvollziehen, aber letztendlich durchaus schmackhaft. Da bleibt an dieser Stelle dann nur noch einen guten Appetit zu wünschen.
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