Glastonbury
Es gibt wohl kaum einen magischeren Ort im mystischen England als Glastonbury. Der kleine Ort in Somerset gilt als das Zentrum der Artuswelt und ist der Schauplatz zahlloser Legenden. Schon in vorchristlicher Zeit war Glastonbury ein heiliger Ort. Die Kelten nannten ihn „Ynys Witrin“, die Insel aus Glas.
Wer heute nach Glastonbury kommt, wird hier jedoch schwerlich eine Insel vorfinden: Der Ort ist heute umgeben von einer seichten Hügellandschaft mit idyllischen Feldern und Wiesen. Doch vor Jahrhunderten noch lag Glastonbury mitten in einem Sumpfland und ragte als Insel daraus hervor. Auch der Name „Caer Wydyr“ wird mit Glastonbury assoziiert, einer der Namen für die keltische Anderswelt.
Häufig hört man in Zusammenhang mit Glastonbury auch den Namen Avalon. Der keltischen Legende zufolge war Avalon die Anderswelt, Heim des keltischen Gottes Afallach, der über die Anderswelt wachte. Nach Avalon wurden die keltischen Helden oder Könige gebracht, wenn sie schwer verwundet waren. Auch Artus soll der Legende zufolge nach Avalon gebracht worden sein, nachdem er in der Schlacht bei Camlann tödlich verletzt wurde. Hier soll er bis heute auf seine Rückkehr warten.
Wenn Sie Glastonbury besuchen, kommen Sie an Glastonbury Abbey nicht vorbei, der ältesten Klostergründung auf britischem Boden. Der Legende zufolge ist sie von Josef von Arimathäa, dem Onkel der heiligen Jungfrau, gegründet wurden, als dieser auf seinen Handelsreisen nach Britannien kam.
Über Jahrhunderte hinweg galt der Ort, an dem er seinen Wanderstab in die Erde steckte und daraus ein Dornenbusch erwuchs, als der „heiligste Boden Britanniens“. Hier entstand die mächtigste Abtei auf britischem Boden, ein Zentrum der Macht und Gelehrsamkeit. Und auch die Idee von Avalon verschwand nicht mit den Christen: Eingeweihten sollte es noch immer möglich sein, die heilige Barke aus den Nebeln zu rufen, die sie nach Avalon bringen würde, während alle anderen immer nur nach Glastonbury gelangen konnten.
1184 jedoch zerstörte ein Feuer die Abtei bis auf die Grundmauern. Bei den Wiederaufbauarbeiten 1191 wurden menschliche Gebeine gefunden: die eines groß gewachsenen Mannes mit einer schweren Kopfverletzung und die kleineren, die einer Frau zugeordnet wurden. Dabei lag ein Kreuz aus Blei, auf dem gestanden haben soll: „Hier liegt der berühmte König Arthur auf der Insel Avalon begraben.“ Sowohl das Kreuz als auch die Gebeine, die 1278 im Beisein von König Edward I. und seiner Königin Eleanor im Herzen der Abtei beigesetzt wurden, verschwanden, als die Institution 1539 durch Heinrich XIII. aufgelöst wurde.
Bis heute aber ist der Mythos, Artus und seine Königin seien in Glastonbury begraben wurden, lebendig geblieben und der kleine Ort, der einst das Zentrum der Gralssuche war, ist heute ein Pilgerziel für alle, die Britanniens heiligsten Boden unter den Füßen spüren und auf den Spuren des König Artus wandeln wollen.
Weitere Sehenswürdigkeiten Glastonbury
Während Ihres Besuchs in Glastonbury sollten Sie es sich auf keinen Fall entgehen lassen, auf Glastonbury Tor hinauf zu steigen. Zwar ist der Anstieg steil und beschwerlich, doch der Ausblick entlohnt Sie für jede Mühe. Am besten parken Sie hierfür auf dem kostenfreien Parkplatz des Rural Life Museums in Glastonbury und folgen dann der Ausschilderung zum Tor. Alternativ parken Sie im Stadtzentrum und fahren mit dem Shuttlebus bis zum Rural Life Museum.
In unmittelbarer Nähe des Museums, das selbst ebenfalls einen Besuch wert ist, wenn Sie ausreichend Zeit haben, befindet sich auch die Chalice Well, eine heilige Quelle, die eng mit der Gralslegende verflochten ist. Darin heißt es, dass Josef von Arimathäa, der Gründer der Kirchenstätte von Glastonbury und Onkel der Jungfrau Maria, hier den Heiligen Gral vergraben haben. Daraufhin entsprang hier die Quelle mit dem charakteristischen roten Wasser, der Heilwirkungen nachgesagt werden. Einer anderen Legende zufolge wusch sich Josef von Arimathäa im Wasser dieser Quelle, die sich daraufhin rot färbte.
Nachdem Sie die mystischen Sehenswürdigkeiten Glastonburys besucht haben, statten Sie der quirligen High Street einen Besuch ab, genießen Sie Ihr Lunch im Lazy Gecko Café gegenüber der Abbey oder wandern Sie durch die bunten esoterischen Läden, in denen Sie vom Traumfänger bis zum Tarot-Set alles kaufen können. Anschließend erkunden Sie die weiteren Sehenswürdigkeiten, die Südengland zu bieten hat.
Anreise Glastonbury
Glastonbury liegt im Süden von England an der A39 zwischen Bridgwater und Shepton Mallet und lässt sich von Bristol aus bequem erreichen. Hierfür fahren Sie ab Bristol auf der M5 bis Bridgwater und folgen dann der A39 weiter. Busse nach Glastonbury verkehren außerdem von Bristol, Exeter, Wells, Bath, Taunton und Yeovil. Mit dem Zug erreichen Sie Glastonbury von Bristol Temple Meads und Taunton aus.
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