Wanderung in Dartmoor
Beim Durchblättern der Sonntagsbeilage unserer Zeitung fiel uns eines Tages der englische Dartmoor-Nationalpark ins Auge und wir wussten sofort: das ist es, hier wollen wir unseren nächsten Familienurlaub verbringen. Verwunschene Wälder, kleine Cottages und finsterster englischer Humor, genau danach war uns.
Meine beiden Töchter Madelaine und Isabelle waren bereits mir ihrer Schulklasse in England gewesen und schwärmten seitdem in höchsten Tönen von dem Land. Mitte Juli war es dann soweit. Mein Mann Peter und ich packten unsere sieben Sachen sowie die beiden Töchter ins Auto und machten uns auf zum Münchner Flughafen. Der Flug nach London-Stansted dauerte nur etwa eine Stunde, dort mieteten wir dann einen kleinen Wagen und setzten unsere Reise nach Plymouth fort. Das Linksfahren in London war wirklich ein Erlebnis, auf den kleinen, verlassenen Landstraßen außerhalb hatte sich mein Mann jedoch bereits dran gewöhnt.
Unsere Unterkunft in einem idyllischen Cottage
Am Rande der Stadt fanden wir dann auch sofort eine Unterkunft für die nächsten sieben Tage. Ein kleines Cottage hatte ein Schild mit der Aufschrift „Bed and Breakfast“ am Zaun hängen und wir hielten sofort an. Die alte Dame, die das Haus führte, war überaus freundlich und amüsierte sich mit uns, wenn uns das ein oder andere Wort einfach nicht einfallen wollte. Damit war der erste Tag unserer Reise auch schon passé. Alle zogen sich in ihre Zimmer zurück und lasen noch ein bisschen.
Am nächsten Morgen gingen wir recht bald in den Frühstücksraum der kleinen Pension, wo wir von allerlei Köstlichkeiten empfangen wurden. Frische, warme Scones, echte englische Marmelade sowie Eier und Speck in allen Variationen waren auf dem Buffet aufgetürmt. Dazu gab es frische Säfte und natürlich englischen Tee. Positiv überrascht waren wir von dem Kaffee, der uns von einer netten, jungen Dame serviert wurde. Nach dem Frühstück packten wir unsere Wanderrucksäcke und machten uns auf nach Ashburton. Von hier aus sollte unsere erste Wanderung starten. Unerwarteter Weise strahlte die Sonne vom Himmel, so dass man schon vom Nichtstun ins Schwitzen kam.
In Ashburton ließen wir unseren Wagen an einem Campingplatz stehen und suchten mit einer Wanderkarte bewaffnet den River Dart. An diesem entlang wanderten wir ein ganzes Stück, überkletterten immer wieder Weidezäune und kamen vorbei an Wasserfällen und natürlichen Pools, in denen wir am liebsten Baden gegangen wären. Bei Holne Bridge entschieden wir uns, den Weg um den Berg Holne Chase etwas abzukürzen und direkt auf der Straße zur New Bridge zu wandern. Hier bogen wir links ab uns schlugen uns durch die einzigartige Natur des Dartmoor-Parks.
Besonders das Venford Reservoir, ein atemberaubender Stausee, hatte es uns angetan. Außerdem wimmelte es nur so von wilden Ponies, die hier frei herumliefen. Meine Tochter Madelaine hatte an diesem Tag eine unliebsame Begegnung mit einem dieser Tiere. Entgegen besseren Wissens trat sie von hinten an das Tier heran und flog daraufhin etwa drei Meter durch die Luft, bevor sie unsanft auf ihrem Hintern landete. Anfangs waren wir alle ziemlich geschockt, doch als das Pony bockend davon sprang, brachen wir alle in schallendes Gelächter aus.
Zu Fuß durch Englands faszinierende Landschaft
Nach dem schmerzhaften Tritt ging es weiter in Richtung Süden, vorbei an weiteren Ponies, Ziegen und einer wunderschönen, zerklüfteten Landschaft. Wir passierten Holne Moor und Holne Ridge und erreichten schließlich das Dörflein Michelcombe, das inmitten vom blühendem Ginster und Heidekraut vor uns lag. Langsam wurden wir müde, doch es lagen noch ein paar Kilometer entlang der Straße Richtung Holne vor uns.
In Holne selbst wählten wir die einfachste Route über die Landstraße zurück zum Campingplatz, wo unser Mietwagen auf uns wartete. Bevor wir nach diesem 25 km Marsch die Heimreise antraten, kehrten wir in Ashburton noch in einem urigen Pub, dem The Rising Sun Inn, ein, wo wir gierig die leckeren Sandwiches und ein großes Glas Cider verschlangen. Am nächsten Tag machten wir Pause und gingen nur ein wenig spazieren, am vierten Tag unseres Urlaubs wagten wir uns jedoch nach Plymouth hinein, um dort das National Marine Aquarium zu besuchen. Es wird oft als das tiefste Aquarium Europas bezeichnet und macht seinem Namen alle Ehre. Eine wirklich faszinierende Erfahrung.
Ganz früh am nächsten Morgen machten wir uns noch vor Sonnenaufgang erneut zum River Dart auf. Wenn die Sonne über dem Fluss aufgeht und die Nebenschwaden glitzern und schimmern, dann vergisst man glatt die Welt um sich herum. Wir machten einige Fotos und kehrten zu unserem Cottage zurück, da die Mädels am Nachmittag zum Reiten gehen wollten. Tag sechs unserer Dartmoor-Reise verbrachten wir mit Shoppen in Plymouth und am siebten Tag ging es bereits schon früh wieder zurück nach Deutschland. Wir werden aber auf alle Fälle zurück kommen und die Dartmoor-Ponies beim nächsten Mal mit einer Karotte besänftigen.
Inge aus München
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