Urlaub auf der Isle of Wight in Südengland
7.05 Uhr. Das ist unsere unchristliche Abflugzeit nach von Basel nach London. Wir haben zehn Tage Urlaub vor uns, aber unser Freund Christian, der uns zum Flughafen nach Basel fährt, flucht ziemlich. Es ist nämlich ein Sonntag. Dafür bringt uns Easyjet für sagenhafte 78 Euro direkt nach Gatwick. Wir haben uns lange überlegt, ob wir uns auf das Abenteuer Isle of Wight einlassen sollen, ist ja schließlich etwas anderes als der übliche Standurlaub im Süden.
Bekannte konnten uns jedenfalls keinerlei Tipps geben. Also haben wir es selbst in die Hand genommen. Schließlich aber ging alles beinahe wie von selbst. Um 9 Uhr Ortszeit sitzen wir samt großem Gepäck bereits in unserem Mietwagen auf dem Weg nach Portsmouth. Großes Gepäck, obwohl mein Surfboard zu Hause geblieben ist. Aber Martinas Wanderschuhe und unsere Golf - Ausrüstung sind dabei.
Unser perfektes Reiseziel vor der Südküste Englands
Die Isle of Wight haben wir nämlich nicht zuletzt deshalb gewählt, weil wir meine Liebe zum Wassersport und Martinas Naturbegeisterung am besten kombinieren können. Vermeidet eine Menge Urlaubsstress! Zuerst aber müssen wir uns an den Linksverkehr gewöhnen. Zwar haben wir uns für eine Automatik entschieden, trotzdem drehen wir im ersten Kreisverkehr zwei Ehrenrunden, bevor wir in der richtigen Ausfahrt und auf der richtigen Straßenseite landen. In Portsmouth geht’s aber Ruckzuck auf die Fähre nach Fishbourne.
Spätestens die Seeluft auf der 40minütigen Überfahrt lässt die Nervosität unserer ersten 100 Kilometer auf englischen Autobahnen in Sekundenschnelle verschwinden. Jetzt ist Urlaub! Bereits die Einfahrt in den Hafen lässt die Schönheit der Steilküsten und ihrer langen Sandstrände und verschwiegenen Buchten bereits erahnen. Trotz Sonnenschein kommt wegen des kräftigen Winds keine Hitze auf – und das im Hochsommer. Für den August haben wir uns entschieden, da jedes Jahr der berühmte Cowes Cup stattfindet. Am nächsten Wochenende werde ich mich als Zuschauer für meine eigene Segelaktivtäten von der Regatta rundum die Insel motivieren lassen. 13.30 Uhr. Es ist geschafft. Amanada, unser Host für die nächsten zehn Tage, begrüßt uns vor der Clockhouse Cottage in Brook im Südwesten der Insel. Nur fünf bis zehn Gehminuten ist das Anwesen von der Küste und den Sandstränden entfernt.
Wir haben uns für einen Selbstversorger-Urlaub entschieden, da wir beide viel Sport machen werden, zeitig aufstehen und uns dafür ungern dem Rhythmus eines Hotels anpassen wollen. Allerdings musste es ein Cottage mit Strohdach sein, wie sie für die Isle of Wight so typisch sind. Hightlight des Cottages ist allerdings die fantastische Aussicht auf den Sonnenuntergang, der uns jeden Abend wie magisch auf die Terrasse zieht, natürlich mit einem echten englischen Bier in der Hand. Die nächsten Tagen stürzen wir uns jeden Morgen in unsere lange ersehnten Aktiv-Ferien.
Unsere Spaziergänge bleiben noch lange in Erinnerung
Brook umgibt eine riesige National Trust Area. Martina erkundet jeden Vormittag zu Fuß ausgiebig die Flora und Fauna dieses einmaligen Naturschutzgebiets. Bei so vielen seltenen Eisvögel und Schneckenfaltern kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Gelegentlich hält Martina aber auch Ausschau nach ihrem Lieblingsschauspieler Jeremy Irons, der auf der Insel noch ein Haus besitzt. Wir wohnen nur wenige Minuten vom unbewirtschafteten Naturstrand Compton Beach entfernt. Wer Umkleidekabinen und andere Baywatch-Utensilien sucht, ist hier fehl am Platz. Die abendlichen Strandspaziergänge bleiben unvergesslich.
Den Sprung ins Wasser haben wir nicht zuletzt wegen der Brandung doch nicht gewagt. Wir haben uns bewusst für den wilderen Süden der Insel entschieden, denn im Gegensatz zum sanfteren Norden, der eher für Ferien mit kleinen Kindern geeignet ist, spüren wir hier die Naturgewalten noch stärker. Ich als alter Segler und Surfer werde natürlich ganz schön herausgefordert. In den Hafenstädtchen im South West Wing der Insel gibt es zahlreiche Segel- und Surfschulen, die Kurse anbieten. Mir genügt es allerdings, dass sie die Sportgeräte samt Neopren-Anzug auch verleihen.
Gleich am ersten Tag habe ich Glück und treffe mit meinem Leihboard Pete und Steph aus der Inselhauptstadt Newport; die geben mir gleich Tipps für die besten Surfreviere und natürlich auch für die besten Pubs auf der Insel. Martina und ich trennen uns zwar nur mühevoll von unserem allabendlichen Sonnenuntergang über den Klippen, aber ein Ausflug in die Inselmitte nach Newport ist heute unumgänglich. Der Stadtrundgang fällt kurz aus, der Besuch im empfohlenen Pub, dem Waverlay, dafür umso länger. Heute war übrigens unser Partnertag. Wir waren zusammen im Freshwater Bay Golf Club und haben sogar bei dem berühmten Golf-Shop fleißig eingekauft. Wo kann man sonst schon auf den Klippen golfen? Am letzten Tag reizt mich wegen des herrlichen Wetters das Wakeboarding, während es Martina zu den kulturellen Sehenswürdigkeiten zieht, das bedrohliche mittelalterliche Carisbrooke Castle und das Osbourne House stehen auf dem Programm.
Weil das Kochen im eigenen Haus auch im Urlaub mal zu viel wird trotz der wunderbaren Märkte der Garteninsel Isle of Wight, gönnt sich Martina auf dem rückweg anschließend im Crab & Lobster Tap Restaurant in Ventor einen fangfrischen Hummer. Bei mir am Strand in Campton gibt’s nur Fish & Chips, dafür die imposanteste Steilküste. Nach 10 Tagen treten wir routinierte Linksfahrer unsere Heimreise an. Unser lieber Christian holt uns diesmal um 22.45 Uhr in Basel ab. Wir sind fit wie Wanderschuh und Surfboard.
Martina und Sebastian aus Lörrach
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