Ich, Heinrich VIII.

Serhii Bobyk | Dreamstime.com

Ich, Heinrich VIII.

Ich, Heinrich VIII.

Ich, Heinrich VIII. ist das fiktive Tagebuch Heinrichs VIII. von Margaret George.

Es gibt viele Biographien und Bücher über England und Heinrich VIII., doch „Ich, Heinrich VIII.“ von Margaret George ist anders: Es erlaubt dem Leser einen differenzierten Blick auf den berühmt-berüchtigten englischen König, der zwischen 1491 und 1547 lebte. Der dicke Wälzer ist ein fiktives Tagebuch, kommentiert durch seinen Hofnarren Will Somers. Erläuternd schreibt dieser im Prolog des Buches an Catherine Knolly: „Aber so gut ich ihn auch kannte, das Tagebuch zeigte mir doch auch einen unbekannten Heinrich.

Dieses Tagebuch ist das letzte, was auf Erden von ihm übrig ist.“ Margaret George lässt den König in „Ich, Heinrich VIII.“ also selbst zu Wort kommen. Zwar ist so ein Tagebuch in Wirklichkeit nicht bekannt – und daher beinahe jedes Wort in diesem Buch erfunden – doch die fundierte Recherche der Autorin erzeugt ein sehr authentisches Bild und gibt einen Eindruck davon, wie Heinrich VIII. über sein Leben hätte geschrieben haben können.

Heinrich VIII. ist heute allgemein bekannt als der König, der sechs Frauen heiratete und zwei von ihnen hinrichten ließ. Er ist der König, der England von der katholischen Kirche lossagte, nur um sich von seiner ersten Königin scheiden lassen zu können und er ist der Begründer der reformierten Kirche Englands. All das sind natürlich Fakten, gegen die man nicht viel sagen kann. Doch „Ich, Heinrich VIII.“ zeigt, wie es dazu kommen konnte, warum Heinrich VIII. mit keiner seiner Frauen glücklich sein konnte, was ihn antrieb, als er Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um eine Scheidung zu erwirken – und damit sein ganzes Land in Chaos und Gewalt stürzte.

Heinrich, der VIII. - Wer war er wirklich?

Auf Gemälden blickt einem ein fetter Mann mit winzigen Augen entgegen, den man gerne hassen möchte. Doch Margaret George ist mit „Ich, Heinrich VIII.“ etwas Erstaunliches gelungen: Sie lässt so etwas wie Verständnis und Mitgefühl für ihn aufkommen. Wir lernen zunächst den jungen, gutaussehenden, optimistischen Heinrich kennen, den das Volk als Hoffnungsträger liebte und dessen Krönung zu den größten Festen seiner Zeit gehörte, den Mann, der die Frau seines Bruders liebte und sie schließlich zu seiner ersten Königin machen durfte. Und dann beobachten wir Seite für Seite, wie aus diesem jungen Mann ein verbitterter, paranoider, fettleibiger Tyrann wurde, den auch seine Frauen und Kinder schließlich verabscheuten.

„Ich, Heinrich VIII.“ zeigt uns, dass die Lebensgeschichte von Heinrich VIII. auch ein Produkt ihrer Zeit war. Es waren auch die Umstände, die Intrigen am Hof, die Machtkämpfe und die Umwälzungen im Land, die aus Heinrich jenes Monster machten, als das er schließlich in die Geschichte eingehen sollte. Durch diese sehr sorgfältige Einordnung verschafft Margaret George dem König in „Ich, Heinrich VIII.“ seinen rechtmäßigen Platz in der Geschichte, rückt alles in ein Licht, das ein bisschen weniger hart und einseitig ist – ohne seine zum Teil sehr grausamen Taten zu verklären. Schon allein deshalb ist diese Roman-Biographie sehr lesenswert. Hinzu kommt, dass George ein detailreiches Gemälde vom England des 16. Jahrhunderts zeichnet, in dem man als Leser umherwandeln kann. Fans des historischen Romans, die mehr über die Geschichte von England erfahren wollen, wissen das sehr zu schätzen und vergraben sich viele genussvolle Stunden mit diesem befriedigend dicken Historien-Schmöker auf der Couch.

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