Mên-an-Tol
Der Mên-an-Tol ist eines der schönsten Geheimnisse des mystischen Cornwalls, ein wahrhaft magischer Ort, der zwischen dem Heidekraut gut verborgen liegt. Auf einer kleinen Seitenstraße auf der kornischen Land’s End Halbinsel treffen aufmerksame Reisende auf ein kleines Schild, eher eine Andeutung als eine Aufforderung. Das Schild deutet auf einen holprigen Feldweg, der zwischen hohen Hecken, Feldern und Viehwiesen und an einem halb zerfallenen, schaurig anmutenden Gehöft vorbei führt. Und nach 1,5 Kilometern, wenn man schon fast die Hoffnung aufgegeben hat, die prähistorische Stätte noch zu finden, weist ein neues Schild nach rechts. Man überquert einen Zaun und sieht nichts als lila schimmerndes Heidekraut vor sich.
Erst nach und nach schält sich der Stein aus der Landschaft heraus, der der Stätte seinen Namen gab: der Lochstein (kornish Mên-an-Tol). Zwei, drei Steine liegen wie locker fallen gelassen im Gras und dazwischen steht der kaum hüfthohe kreisrunde Stein; in dessen Mitte wiederrum ein kreisrundes Loch. Flankiert wird der Mên-an-Tol von zwei gedrungenen Steinen, die einander zu beiden Seiten des Lochsteins gegenüberstehen.
Historisches Monument in Cornwall umgeben von Mystik
Die Megalith-Anlage ist vermutlich 3.000 bis 4.000 Jahre alt und wurde in der frühen bis mittleren Bronzezeit errichtet. Jahrhundertelang war sie als Crick Stone oder Devil’s Eye bekannt. Ob und wie die Erbauer dieser Formation den Lochstein bearbeitet haben, welchem Zweck die Anordnung der Steine diente und für welche Rituale dieser Ort genutzt wurde, weiß man heute nicht mehr.
Doch wer vor allem in den frühen Vormittags- oder späteren Abendstunden den Gang zum Mên-an-Tol wagt, der spürt, dass diesem Ort etwas Magisches innewohnt. Alle Geräusche scheinen weiter weg zu sein, als gewöhnlich, und über den Steinen liegt ein Frieden, der sich auf den Besucher überträgt. Manch einer hat hier aus einem tiefen Bedürfnis heraus Blumen niedergelegt. Und auch wenn dies wahrscheinlich nicht der eigentliche Zweck der Megalith-Anlage ist, so kann doch heute jeder selbst für sich herausfinden, was dieser Ort einmal bedeutet haben könnte.
Einer lokalen Tradition zufolge wird zum Beispiel eine Frau, die bei Vollmond sieben Mal rückwärts durch das Loch steigt, schwanger. Auch Rückenerkrankungen und Gliederschmerzen sollen geheilt werden, wenn man durch das Loch kriecht und Säuglinge, die durch das Loch gereicht wurden, sollen von Kinderkrankheiten verschont bleiben. Ob irgendetwas davon stimmt, ist schwer zu sagen; es auszuprobieren, kann aber nicht schaden. Eines jedoch ist ganz sicher: Der Mên-an-Tol ist einer der mystischsten Plätze in Cornwall.
Weitere Sehenswürdigkeiten Mên-an-Tol
In der unmittelbaren Nähe des Mên-an-Tol finden sich zahlreiche weitere Megalith-Anlagen, viele von ihnen noch weitaus unbekannter als der Mên-an-Tol – und noch schwerer zu finden als dieser. Da wären zum Beispiel der Zennor, der Mulfra, der Lanyon und der Chûn Quoit zu nennen. Als Quoit werden in Cornwall, Südwales und Irland sogenannte Portal-Grabanlagen bezeichnet. Dabei stützen mehrere aufgerichtete Megalithen eine mächtige Grabplatte. Auch Steinkreise gibt es in der Nähe, wie den Steinkreis von Boskednan, den kleinen Steinkreis von Boscawen-ûn, die Merry Maidens, den Steinkreis von Tregeseal und die Megalithanlage von Tregiffian. Sie alle sind zwischen 3.000 und 5.000 Jahre alt und erzählen aufmerksamen Besuchern Geschichten aus dem mystischen Cornwall.
Anfahrt Mên-an-Tol
Der Mên-an-Tol liegt an der Straße zwischen Morvah und Madron im Norden der Land’s End-Halbinsel in Südcornwall, etwa 2 Kilometer nachdem Sie Morvah in Richtung Nordosten verlassen haben. Auf der linken Seite befindet sich dann ein winziger Parkplatz. Von dort aus geht es zu Fuß etwa 1,5 Kilometer auf einem Feldweg entlang in Richtung Osten, bevor ein Wegweiser nach rechts deutet und Sie über einen Zaun klettern müssen. Dann liegt die Megalith-Anlage direkt vor Ihnen.
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