Eine Radeltour in Cornwall
Die Aufregung stand meiner Freundin Maria und mir im Gesicht, als wir in Truro ankamen: sie aus Berlin und ich aus Hannover. Beide mit einem Tourenrad, vollbepackten Satteltaschen und unserer Reieseroute, die wir an einem Herbstwochende ausgearbeitet hatten: Eine fünftägige Radtour durch Cornwall.
Maria hatte dort schon einmal einen Urlaub verbracht: Sie schilderte Cornwall als eine der schönsten Landschaften Europas mit urwüchsigen Fischerdörfern, romantischen Strandbuchten- und lobte das milde Klima und das Superessen: Noch nie hätte sie bessere Hummer oder Krabben verspeist!
Also arbeiteten wir uns eine Route aus: Cornwall im Juli per Rad mit Tagesetappen von 30-60 Kilometern. Wir buchten die Übernachtungen bereits vor. Hier wählten wir kleine Hotel mit einem Bed-and Breakfast-Service aus. Solche Hotels hatte ich auf einer früheren Englandreise bereits kennengelernt und war damals erfreut über den netten Service und die familiäre Atmosphäre. Außerdem ist das dort servierte englische Frühstück sehr reichhaltig. In Truro besichtigten wir das Royal Cornwall Museum - das älteste Museum von Cornwall. Dann fuhren wir ins Stadtzentrum in der St. Nicolas Street und checkten nochmal unsere Ausrüstung durch. Das erwies sich als gut, denn wir entdeckten, dass meine Trinkflasche nicht sicher zu verschließen war, kurzerhand kaufte ich mir eine neue.
Kulinarische Köstlichkeiten im Cornwall-Urlaub
Anschließend aßen wir zu Abend- in einem Pub, in dem das Essen auf einer großen Wandtafel angeschrieben war. Abendessen in einem Pub in Cornwall kann ich übrigens empfehlen. Für 8-11 Pfund kriegt man ein richtig tolles Hauptgericht. Die Nachspeise (dessert) ist meist so üppig, dass davon zwei Leute sattwerden können. Hier sollte man unbedingt frischen englischen Tee und Scones mit Clotted Cream probieren, das schmeckt sagenhaft gut.
Am nächsten Morgen- unserem ersten Tag- starteten wir gegen 8:30 bei strahlendem Sonnenschein. Auf dem gut ausgeschilderten Radweg radelten wir zu unserem ersten Etappenziel, dem grandiosen Playing Place, einem alten, keltischen Freilichtheater. Dort haben wir übrigens unsere Jeans gegen halblange Radlerhosen ausgetauscht, da es richtig heiß war. Das nächste Ziel hieß Trellisick: ein idyllsicher Garten, dem man das tropische Klima von Cornwall anmerkt: Wir bewunderten Yucca-Palmen und Rhododendron. Am besten gefiel mir der Kräutergarten, der heute noch bewirtschaftet wird. Anschließen ließen wir uns fahren ( und genossen das!)- wir überquerten nämlich den Fal River mit der „King Henry -Fähre“ mit Ziel Halbinsel Roseland. Diese kannte Maria bereits und ich verliebte mich auf Anhieb in diese ruhige Landschaft mit den waldreichen Tälern. Halt machten wir in Pendower , wo wir am Strand sonnenbadeten und schwammen.
Auf dieser Tour merkten wir bereits, dass die Radwege gut augeschildert und ausgezeichnet zu befahren waren. Ab und zu wurden wir von den Anwohnern sogar mit freundlichem Winken gegrüßt. Wir dachten übrigens erst, am Rad wäre etwas kaputt, als eine Frau uns zuwinkte und stiegen ab. Abens fuhren wir zu unserem Bed-and Breakfast-Hotel, stellten die Räder ab- der sehr freundliche Besitzer checkte unsere Räder sogar durch- ohne Bezahlung! Für's Abendessen hatten wir uns im Ort ein paar leckere Kleinigkeiten gekauft und die haben wir dann am Strand gegessen. An den Linksverkehr hatten wir uns übrigens schnell gewöhnt.
Unterwegs auf Cornwalls malerischen Küstenwegen
Der zweite Reisemorgen (etwas kühler bei leicht bedecktem Himmel) führte uns über einen besonders schönen Küstenradweg in die Stadt Falmouth und weiter nach Gweek am Helford Creek, wo sich die Auffangstation für verletzte Seehunde befindet. Unser Ziel, die Stadt Helston , einer der ältsten Orte Corwalls, erreichten wir am Nachmittag. Nach einem Stadtbummel aßen wir in einem Pub zu Abend und tranken das gute, keltische Bier. Der dritte Tag per Rad führte uns zur berühmtesten Sehenswürdigkeit von Cornwall: St. Michael's End, wo wir einen Erholungs-und Ruhetag einlegten. Dort verbrachten wir auch noch den nächsten Tag. Wir besuchten St. Michael's Mount mit seinem märchenhaften Schloss und fuhren dann zur Tate Galerie nach St. Ives.
Der nächste- vierte- Tag nun war schon der vorletzte unserer Cornwall-Tour. Über Marry Maidenes, einem Steinkreis aus der Bronzezeit, fuhren wir ( da der Radweg dort endete) zurück über Trengwaiton die Küstenstraße meilenweit an malerischen Sandküsten entlang- für mich eine der schönsten Strecken unserer Etappe. Gegen Abend kamen wir wieder in Truror an. Es war schon nach 20 Uhr, weshalb wir erst im Hotel vorbeifuhren (demselben wie zu Beginn unserer Reise). Am fünften Tag hieß es Abschied nehmen- vom wunderschönen Cornwall- das ich bestimmt nicht zum letzten Mal per Rad erkundet habe.
A. Müller, Hannover
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